8. Dezember – Etwas Warmes braucht der Mensch

Der Weihnachtsmarkt in Hämelschenburg war etwas Besonderes, mit dem Besuch der kleinen Kirche, vor der Kulisse des Schlosses.
Gegen die Kälte gab es einen Glühwein.

Den Abend mit den Stadthäger LandFrauen in der Kirche von Pollhagen habe ich genossen.
Gegen die kalten Füße half ein leckerer Punsch.

Heute, nach der Beerdigung im kalten Wind, habe ich zu Hause eine heiße Suppe serviert.
Etwas Warmes braucht der Mensch, wenn es draußen nass, kalt und stürmisch ist,
wenn Nachrichten uns frösteln lassen.

Der warme Ofen tut gut, eine kuschelige Decke, das neue Buch von Christine Westermann „Manchmal ist es federleicht“, das Kerzenlicht.

Für alle, die eine leckere Suppe kochen möchten, hier ein Vorschlag:

Kürbissuppe

1 kleiner Hokkaidokürbis, in kleine Stücke geschnitten
2 Zwiebeln, gehackt
1 Liter Gemüsebrühe (später nach Bedarf ergänzen)
1 Knoblauchzehe
2 Möhren, in kleine Stücke geschnitten
1 Orange, gepresst
50 g Butter
1/8 Liter Sahne
frisch geriebener Ingwer, Curry, Kurkuma, Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Kürbisstücke, Möhren, Zwiebeln und Knoblauch in Butter dünsten
Gemüsebrühe zugeben
Köcheln lassen
Pürieren
Würzen und Sahne hinzufügen
Mit Kürbisöl servieren

Ich wünsche Ihnen, dass Sie an Körper und Seele gut gewärmt sind!

7. Dezember – Meckerfreie Zone

Es war schon spät.
Beim Wort zum Sonntag stellte der Sprecher ein lila Armband vor
und warb für eine „Meckerfreie Zone“.
Die Idee kam aus Amerika. „Typisch!“, denke ich.

Die Spielregel:
21 Tage lang versuchen, ohne Meckern, Jammern, Kritisieren und Klatschen auszukommen.
21 Tage lang deshalb, weil man sagt, in 21 Tagen kann man eine Gewohnheit verändern. Nach 21 Tagen hat sich das Gehirn an neue Routinen gewöhnt.

„Eine originelle Idee“, war mein zweiter Eindruck, ein wertvoller Beitrag zu einem entspannten Miteinander, Hygiene für die eigene Seele!
Offen für Neues, wie ich nun mal bin, bestellte ich mir ein Armband und dachte: „Nichts leichter als das!“
Ich wurde eines Besseren belehrt.

Jetzt, in der Adventszeit, möchte ich das Projekt wiederbeleben.
Mehr das betonen, was uns eint, weniger das, was uns trennt.
Dankbar zu sein für das, was wir haben und weniger beklagen, was uns fehlt.
Den anderen so behandeln, wie wir selbst gern behandelt werden möchten.
Wer weiß! Ein Klimawandel beginnt mit kleinen Schritten.
Machen Sie mit?

6. Dezember – Freude schenken

Manche alten Legenden bleiben modern, auch im Zeitalter von Wikipedia und
Super-Elekronik. Sie sind einfach liebenswert.
Mit Begeisterung putzen Kinder ihre Stiefel, stellen sie vor die Tür und rechnen mit dem großen Unbekannten, der über Nacht Süßigkeiten oder andere Überraschungen einlegt.

Nikolaus war Bischof von Myra, in der heutigen Türkei.
Er verteilte sein Vermögen großzügig an Menschen, die Hilfe brauchten.
Einmal half er einem armen Mann,
der seine drei Töchter in die Prostitution schicken wollte.
In mehreren Nächten warf Nikolaus einen Goldklumpen durch das Fenster ins Haus Familie und bewahrte dadurch die Töchter vor einem schlimmen Schicksal.

Ich war nicht dabei, aber einer hat behauptet, das Gold sei in Stiefel gefallen,
die zum Trocknen unter dem Fenster gestanden haben.
Eine schöne Geschichte, die das Aufstellen der Stiefel am Nikolaustag erklären würde.

In Braunschweig hat ein Unbekannter vor einigen Jahren viel Gutes getan.
Anonym.
Er hat in der Zeitung von Notsituationen gelesen und dann großzügig Geld gespendet.
Für die Suppenküche, für ein Hospiz, für die Braunschweiger Tafel, für eine Schule,
für eine alte Frau, die Opfer von Trickbetrügern geworden war.
Es ist kaum zu glauben, aber ca. 260 000 Euro haben als „Wunder von Braunschweig“ viel Gutes bewirkt.

Auch ohne viel Geld können wir Freude schenken – womöglich sogar heimlich.
Eine wunderbare Idee zum Nikolaustag.
Das macht zweifach glücklich: Den Empfänger und den Geber!

5. Dezember – Ich lass Konfetti für dich regnen

Wir wohnen nahe der A 2, zwischen Lauenau und Bad Eilsen, wo es überdurchschnittlich viele Unfälle gibt.
Die Freiwillige Feuerwehr ist stark gefordert in diesem Bereich. Ihre Männer und Frauen haben schon viel geleistet und gesehen.
Eine gute Freundin gehört auch dazu, aus Überzeugung, weil sie gerne ein Mensch für andere ist.

Seit 1986 gibt es am 5. Dezember den Tag des Ehrenamtes.
Sie haben Wertschätzung verdient, die Mitarbeiter der Freiwilligen Feuerwehr, in den Vereinen und Kirchen, in Hospizgruppen und bei Amnesty International, beim Roten Kreuz, in Chören und bei der Betreuung von Familien aus Syrien und Afghanistan.
Unsere Gesellschaft wäre arm ohne das Ehrenamt, ohne Menschen, die sich engagieren und zu dem großen Netzwerk gehören, von dem gesagt wird:
„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, dann wird sich das Gesicht der Erde verwandeln.“

Mark Forster hat eine Liebeserklärung geschrieben für einen Menschen, der ihm wichtig ist.
Er rollt ihm einen roten Teppich aus und lässt Konfetti für ihn regnen
und die Chöre singen für ihn…..
Ich stelle mir mit etwas Phantasie vor, dieser Mensch wäre einer, der sich ehrenamtlich engagiert. Jedenfalls hätte er Konfetti und einen roten Teppich verdient.

Wenn wir heute Abend einen Stiefel für den Nikolaus aufstellen, können wir überlegen,
dass Nikolaus, der Menschen viel Gutes geschenkt hat, ein wunderbares Vorbild für Ehrenamtliche ist.

4. Dezember – Mit und ohne Worte sprechen

Ein ganz entscheidender Bereich unseres Lebens ist die Sprache.
Wussten Sie schon, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens ungefähr 450 000 Worte spricht?
Wie wir mit Menschen im Gespräch sind, das entscheidet darüber, wie unsere Beziehungen aussehen.
Sie wissen, wir können mit unseren Worte wohltun und wehtun.
Wir können jemanden aufblühen lassen mit dem, was wir sagen,
wir können ihn auch zutiefst verletzen und einschüchtern.
Wir können Nähe schaffen und Distanz.
Worte wirken.

Und jetzt kommt’s:
Wenn wir reden, dann wirken wir zu 50 % durch unser Äußeres, also wie wir aussehen, wie wir uns bewegen und gekleidet sind, wie wir den anderen anschauen und was unsere Gestik und Mimik verraten, auch dadurch, was über unser Leben bekannt ist.

Zu 38 % wirken wir dadurch, WIE wir etwas sagen, welchen Tonfall wir haben, welche Stimmlage, Betonung und Sprachmelodie, welche Sprechgeschwindigkeit und -lautstärke.
In der Stimme eines Menschen schwingt immer etwas mit aus seinem Inneren, darum ist sie ehrlicher als die Worte, die er wählt.

Es bleiben also nur noch 12 % für den Inhalt.
Ist das nicht verrückt? Mich überrascht das immer wieder!
Wie wir mit und ohne Worte sprechen, das entscheidet darüber, wie unsere Beziehungen zu den Menschen aussehen.
Das ist ein spannender Gedanke für unsere Begegnungen im Advent.

3. Dezember – Vorfreude

„Vorfreude ist die schönste Freude“, so heißt es im Volksmund.
Männer und Frauen freuen sich auf einen besonderen Urlaub, auf ein besonderes Fest.
Kleine Kinder fragen ganz hibbelig: „Wann ist es denn endlich soweit, dass ich Geburtstag habe?“

Wenn wir heute die erste Kerze auf dem Adventskranz anzünden, dann freuen wir uns auf das Weihnachtsfest mit all den schönen Ritualen, die für uns dazugehören.
Wir freuen uns auf den Tag, an dem die Familie zusammensitzen wird.
Wir hören Geschichten von dem, was einmal sein wird:
Schwerter werden zu Pflugscharen. Kein Volk wird sich mehr gegen das andere erheben. Lahme tanzen. Blinde sehen. Stumme können wieder sprechen. Wüsten werden blühen.
Wir bekommen Antworten auf die vielen Fragen, die uns hier und jetzt bedrängen.

Noch sieht die Welt anders aus.
Noch werden viele Tränen geweint.
Aber das, worauf wir uns freuen, schickt seine Strahlen schon voraus.

Ich habe einen Adventskalender mit 24 leeren Kästchen.
Jeden Abend schreibe ich drei Dinge auf, über die ich mich gefreut habe, für die ich dankbar bin.
Ich staune, wieviel Gutes in einem ganz normalen Tag stecken kann.

Es ruft jemand an, von dem ich schon lange nichts mehr gehört habe.
Der Mann kommt begeistert und zufrieden von einem Fotokurs nach Hause.
Der Flammkuchen ist gut gelungen.

Ich wünsche Ihnen Freude in dieser Adventszeit,
Freude an dem, was uns versprochen ist und Freude, die Sie jetzt und hier erleben.

2. Dezember – Wer hätte das gedacht?

Seit einigen Jahren gibt es in unserer Kirchengemeinde den „Offenen Advent“.
Jeden Abend öffnet jemand seine Tür.
Es ist interessant zu sehen, wie Menschen leben.
Frauen wissen das.
Wir treffen uns für 30 Minuten in einer lockeren Runde,
plaudern, trinken Tee, singen, hören eine Geschichte und essen Kekse.
Das Wichtigste bei diesen Treffen ist die Gemeinschaft.
Die Nähe tut gut in der kalten, dunklen Jahreszeit.

Gestern Abend habe ich beim „Offenen Advent“ etwas Wunderschönes erlebt.
Ich habe eine Frau kennengelernt, die ich noch nie vorher gesehen hatte,
obwohl sie nur 500 Meter von mir entfernt wohnt.
Wir wussten voneinander, aber es brauchte diesen Abend beim „Offenen Advent“,
dass wir zum ersten Mal miteinander gesprochen haben.
Es ist die Mutter vom besten Freund unseres Sohnes.

Ein paar Worte haben gereicht und die Herzen haben sich geöffnet.
Was hätte ich verpasst, wenn ich gestern Abend auf dem Sofa geblieben wäre!

Offene Türen tun gut. Offene Worte und offene Herzen allemal!
Wir ahnen, wie das sein kann zwischen uns Menschen!

Luther für die Alltage des Lebens

Die Zeit war reif für Veränderungen. Die Menschheit stand am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.
Martin Luther, ein hochbegabter und gebildeter junger Mann, hatte eine aussichtsreiche Karriere vor sich. Nach dem Willen seines Vaters sollte er Jurist werden. Der Lebensentwurf stand.

Dann gab es einen Wendepunkt. In sein Leben war etwas eingebrochen, das ihn gepackt hat, das größer war als er selbst. „Der Mensch kann und muss sich den Himmel nicht verdienen. Er wird ihm geschenkt. Diese Erkenntnis war so gewaltig, dass sie Martin Luther verändert und befreit hat. Er hatte den Mut, sich gegen den Papst und den Kaiser zu stellen.

Aus welcher Kraft hat Martin Luther gelebt? Was hat ihn, der sich oft mit Schwermut plagte, immer wieder von Freude singen lassen? Wie ist es möglich, mitten in der Welt, mit allem, was uns am Boden hält, die Kraft des Himmels zu spüren?

Frisch, fromm, fröhlich, frei

Gott hat uns Menschen die Welt anvertraut, dass wir sie bebauen und bewahren. Er hat uns Geist von seinem Geist gegeben, hat uns ausgestattet mit Fantasie und Begabungen.
Durch unser Denken und Reden, durch das, was wir tun oder nicht tun, entscheiden wir mit, wie die Welt in uns und um uns herum aussieht.
In einem chinesischen Sprichwort heißt es:
„Willst du die Welt verändern, verändere zunächst einmal dein Land.
Willst du dein Land verändern, verändere zunächst einmal dein Dorf.
Willst du dein Dorf verändern, verändere zunächst einmal deine Familie.
Willst du deine Familie verändern, verändere zunächst einmal dich selbst.“

Menschen – Bilder – Emotionen

23. Dezember 2015

Noch einmal zurückschauen auf das vergangene Jahr, mit Günter Jauch oder Markus Lanz, das gehört zum Dezember!
Wir erinnern uns an die Terroranschläge in Paris, an die unfassbaren Umstände, die zum Absturz einer German Wings-Maschine führten, an die Konflikte in der Ukraine und
die Finanzkrise in Griechenland….
Königin Elisabeth ist mit 63 Jahren und 216 Tagen die dienstälteste britische Monarchin.
Deutschland hat Abschied genommen von Hellmut Karasek, Günter Grass und Helmut Schmidt.
Bei der Aufnahme von Flüchtlingen haben sich erstaunlich viele Ehrenamtliche engagiert.
Das „Pariser Abkommen“ dokumentiert einen Durchbruch in der Klimapolitik. Der französische Präsident Hollande sprach von der „schönsten und friedlichsten Revolution, die von Paris ausgegangen ist“.

Was hat das Jahr für uns gebracht?
Was hat das Jahr mit uns gemacht?

Ich schaue zurück auf die Geburt einer Enkeltochter,
auf entscheidende Tage im Herzzentrum Köln,
auf traurige Abschiede,
auf schöne Feste und wertvolle Erlebnisse auf Fehmarn, in Linköping, Berlin und Amsterdam,
auf kostbare Begegnungen,
einen stimmungsvollen Gottesdienst der LandFrauen in Rinteln, mit DLV-Präsidentin Brigitte Scherb.

An welche Menschen denken Sie, die etwas besonderes erlebt und geleistet haben?
Welche Bilder und Emotionen tragen Sie im Herzen?

2015 – das war geschenkte Zeit. Wir haben etwas dazugelernt. Wir sind reifer, wacher, milder und freier geworden. Wir sind bewahrt worden und haben viel Grund zum Danken gehabt.