Luther für die Alltage des Lebens

Die Zeit war reif für Veränderungen. Die Menschheit stand am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.
Martin Luther, ein hochbegabter und gebildeter junger Mann, hatte eine aussichtsreiche Karriere vor sich. Nach dem Willen seines Vaters sollte er Jurist werden. Der Lebensentwurf stand.

Dann gab es einen Wendepunkt. In sein Leben war etwas eingebrochen, das ihn gepackt hat, das größer war als er selbst. „Der Mensch kann und muss sich den Himmel nicht verdienen. Er wird ihm geschenkt. Diese Erkenntnis war so gewaltig, dass sie Martin Luther verändert und befreit hat. Er hatte den Mut, sich gegen den Papst und den Kaiser zu stellen.

Aus welcher Kraft hat Martin Luther gelebt? Was hat ihn, der sich oft mit Schwermut plagte, immer wieder von Freude singen lassen? Wie ist es möglich, mitten in der Welt, mit allem, was uns am Boden hält, die Kraft des Himmels zu spüren?

Frisch, fromm, fröhlich, frei

Gott hat uns Menschen die Welt anvertraut, dass wir sie bebauen und bewahren. Er hat uns Geist von seinem Geist gegeben, hat uns ausgestattet mit Fantasie und Begabungen.
Durch unser Denken und Reden, durch das, was wir tun oder nicht tun, entscheiden wir mit, wie die Welt in uns und um uns herum aussieht.
In einem chinesischen Sprichwort heißt es:
„Willst du die Welt verändern, verändere zunächst einmal dein Land.
Willst du dein Land verändern, verändere zunächst einmal dein Dorf.
Willst du dein Dorf verändern, verändere zunächst einmal deine Familie.
Willst du deine Familie verändern, verändere zunächst einmal dich selbst.“

Licht-Blicke

24 Türchen öffnen wir im Advent. 24 Türchen öffnen sich in einem virtuellen Adventskalender mit Geschichten und Bildern zum Advent. 24 Geschichten, die staunen lassen, gut tun, mutig machen, trösten, berühren und zum Lachen bringen – mit denen wir dem Geheimnis des Weihnachtsfestes auf die Spur kommen.
„Mache dich auf und werde licht“.

Die Weisheit der Gärten

Es gibt viele Quellen zur Weisheit, der Garten ist eine besondere. Menschen erleben den Garten als Therapeutikum, der vom vielen Denken und Grübeln schwer gewordene Kopf wird frei, Verspannungen lösen sich, gute Gedanken fliegen ihnen zu. Beim Hacken löst sich manches, was verkrustet ist.

Wir bekommen Anschauungsunterricht, dass uns schnell etwas über den Kopf wachsen kann, wenn wir keine Grenzen setzen, dass alles seine Zeit braucht. Eilige „Macher“ lernen Gelassenheit. Beim Hacken, Säen, Düngen, Wässern, beim Anblick von verwelkten Blättern und beim Frühlingserwachen fliegt uns manche Einsicht zu. Die Weisheit der Gärten ist leise und unaufdringlich, aber sie ist eine wnderbare, unwiderstehliche Lehrmeisterin in Sachen Lebenskunst.

 

Kleider machen Leute – Vom Schein und Sein

Woher kommt die seltsame Unruhe in Sachen Mode? Bei einer mehr, bei einer anderen weniger. Was steckt dahinter, dass wir uns um unsere äußere Erscheinung so viele Gedanken machen?

Es geht um die gleichnamige Novelle von Gottfried Keller, um die Geburtsstunde der Mode, um Schein und Sein, um die Innen- und Außenseite des Menschen.

„Wie wolltest du dich unterwinden, kurzweg die Menschen zu ergründen. Du kennst sie nur von außenwärts. Du siehst die Weste, nicht das Herz“. So beschreibt Wilhelm Busch ein spannendes Thema, das jeden Menschen betrifft.

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein

Dieses Lied von Reinhard Mey ist über 30 Jahre alt. Immer, wenn ich es höre, bringt es in mir etwas zum Schwingen. Es rührt die uralte Sehnsucht des Menschen nach Freiheit an.

Das, was mich unter Druck setzt und beschlagnahmt, das kann ich nicht abschaffen. Aber wie ich darauf reagiere, das hat ganz viel mit meiner inneren Einstellung zu tun, damit, ob ich innerlich frei bin oder nicht.

Dass Menschen ihre Erwartungen haben, dass sie mir manchmal, mehr als mir lieb ist, auf die Pelle rücken, das kann ich nicht ändern – aber wie weit ich darauf eingehe oder nicht eingehe, das hat etwas mit meiner inneren Freiheit oder Unfreiheit zu tun.

Wie ist das mit Liebe und Freiheit? Wie ist das, wenn ich an die Grenzen des Lebens stoße, wenn es schwer wird? Gibt es in allem, was um mich herum tobt, einen Freiraum, wo ich sagen kann: „Bis hierher und nicht weiter!“

Im Galaterbrief heißt es: „Zur Freiheit hat euch Christus berufen!“ – Wie gelingt es, diese Freiheit zu entdecken und zu leben? – Zu allen Zeiten sind Menschen für die Freiheit auf die Straße gegangen, haben dafür
gekämpft – und wir?

Weil ich es (mir) wert bin

Wer bestimmt meinen Wert? Ich selbst durch die Weise, wie ich im Innersten von mir denke? Die anderen durch ihre Beurteilungen? Die Gesellschaft mit ihrer In- und out-Liste, der Markt? Wird mein Wert an Tüchtigkeit, Attraktivität und Erfolg gemessen gemessen?

Das christliche Menschenbild sagt: Du bist wertvoll, weil Gott deinem Leben eine einzigartige Würde verliehen hat. Im Grundgesetz heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Was bedeutet das, wenn ich nichts stets auf neue meinen Wert beweisen muss – sondern weiß: Mein Wert steht fest, jenseits dessen, was ich zustande bringe“.

Weil ich so wertvoll bin, will ich nicht unter meinem Niveau leben, will ich entfalten, was in mir an Möglichkeiten und Potential steckt, will ich leben, was ich längst bin.

„Weil ich es (mir) wert bin“ ist eine Perspektive, die manches verändert.

Was nützt der schönste Koffer, wenn man nicht weiß, wohin die Reise geht?

Leben heißt unterwegs sein. Wir müssen immer wieder aufbrechen. Die alten Griechen haben gesagt: „panta rhei“, alles fließt. Das sicherste
im Leben ist wohl, dass sich ständig etwas verändert.

Was brauchen wir an „Reisegepäck“, um auf der einen Seite nicht belastet, überlastet zu sein mit viel zu viel – und um auf der anderen Seite gut ausgerüstet zu sein für das, was uns erwartet?

Wir nehmen das Kofferpacken als Bild für unser Nachdenken über das, was für unsere Lebensreise wichtig ist.

Man sieht nur mit dem Herzen gut

… das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar! Dieser bekannte Satz ist aus der Geschichte vom Kleinen Prinzen, geschrieben von dem
französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupery.

Wir begegnen einer Geschichte voller Lebensweisheit und finden uns gut aufgehoben mit den Gefühlen und Gedanken, die jeder Mensch kennt. Es geht um Freunschaft und Liebe,  Sehnsucht und Eitelkeit, um Machtspielchen und den Umgang mit der Zeit.

Lassen Sie sich berühren von Gedanken, die die Welt verzaubert haben – Sie werden sich selbst darin wiederfinden.

Ein weihnachtlicher Mensch werden

Weihnachten hat in unserer Gesellschaft einen Stellenwert wie kein anderes Fest.

Wir suchen nach Frieden, nach Liebe, einem Stück heiler Welt, nach gelingenden Beziehungen, nach Hoffnung und Zärtlichkeit, nach innerer Kraft. – Und manchmal überfrachten wir die Weihnachtszeit mit unseren Erwartungen.

Es ist nicht automatisch heile Welt in unseren Familien, die Kinder verwandeln sich nicht in Engelchen, die Schwiegereltern auch nicht. Bei aller Mühe, die wir uns geben, die Zeit um Weihnachten besonders schön zu gestalten, verfallen wir manchmal in das „Weihnachtssyndrom“, sind viel empfindlicher, als in der übrigen Zeit des Jahres, haben nah am Wasser gebaut, erleben Überschwemmungen von sehr unterschiedlichen Gefühlen.

Wie kann es gelingen, dass wir die Kraft und den Glanz dieses Festes für uns selbst und unsere Lebensgestaltung entdecken. Nicht zuerst fragen: „Was kann (oder muss!!) ich alles tun?“, sondern zuerst fragen „Was hat dieses Fest mir zu geben – und den Menschen an meiner Seite?“