Dopamine sind nicht zum sparen da – 14.12.

Wind auf dem Bahnsteig, zwei Grad über null, Nieselregen, der Zug hat Verspätung.
Kein Wunder, dass die Füße kalt sind, dass sich Kälte- und Hitzewellen in mir abwechseln
und die Stimme beschlagen ist.
Was wird davon?
Werde ich in diesem Zustand eine Sunde reden können?

Ich gehe zum Pult, sehe vor mir 160 nette Frauen und fange an.
Die Füße werden warm, die Stimme wird kräftig,
ich fühle mich wohl, bin zunehmend locker.
Sind das die so genannten „Glückshormone“,
die dem Körper die Information geben: „Freu dich, alles ist gut,
kannst Deine Beschwerden wieder wegschicken?“

Wenn wir etwas Sinnvolles tun,
wenn wir gelobt werden, mit uns selbst und der Welt im Reinen sind,
tanzen dann womöglich unsere Hormone und jubeln?

In Bhutan gibt es ein Ministerium für Glück und Zufriedenheit,
lese ich im Internet.
Verrückt, denke ich. Ob das stimmt?
Der Staat bemüht sich, Bedingungen zu schaffen, damit seine Menschen zufrieden sind,
fitter, leistungsfähiger und ausgeglichener.

Ich bleibe derweil bei meinen bescheidenen Beobachtungen von Körper, Seele und Geist
und verstehe Julia Engelmann, die bekannte „Poetry-Slammerin“, so:
Lasst uns unser Glückshormon Dopamin nicht sparen,
damit wir später, wenn wir alt werden, nicht an all die Geschichten denken werden,
die wir hätten erzählen können, wenn….!

Der Advent ist die Zeit, in der wir ahnen,
dass wir anders leben können, mit Gott an unserer Seite,
der auch das Dopamin geschaffen hat:
leichter, mutiger, freier und geborgener.

Auf einmal war es hell – 13.12.

Die LandFrauen in Hermannsburg hatten mir einen Adventsstrauß mit einer
Lichterkette geschenkt.
Mit dem festlich leuchtenden Strauß saß ich nun im Metronom
von Unterlüss nach Hannover.
Herrlich!
Mitfahrende schauten freundlich zum Licht,
lächelten mich an und vergaßen sogar ihr Smartphone für eine Weile.
Sie waren offen und es ergaben sich nette Gespräche.

Ich kam mir vor wie eine kleine Lucia,
deren Ehrentag heute in Schweden gefeiert wird.
Lucia, die Lichtbringerin.
Gerade im Norden, wenn es am frühen Nachmittag schon dunkel
wird, sehnen die Menschen sich nach Licht.

Nun können wir ja nicht immer mit einem beleuchteten
Adventsstrauß unterwegs sein,
aber für kleine Licht-Blicke sorgen, anderen das Leben etwas heller machen,
das geschieht auf vielerlei Weise.
Menschen sind dafür sehr empfänglich,
besonders im Advent.

Weihnachtsbrief – 12.12.

In jedem Jahr schreibt die Vorsitzende des Niedersächsischen
LandFrauenverbandes zu Weihnachten einen Brief:

„Wie der Himmel voller Sterne ist, so ist das Leben voller Möglichkeiten.
Wenn du dem Stern folgst, der dir am hellsten leuchtet, der deine Seele berührt
und dich inspiriert, dann findest du deinen Pfad. (Unbekannt)

Liebe LandFrauen, liebe Beraterinnen,
einem Stern zu folgen und seine Möglichkeiten zu nutzen, das klingt so einfach.
Ist allerdings damit verbunden, auch mal mutig seinen eingefahrenen Pfad
zu verlassen, positiv Neuem gegenüber zu sein und sich von alten
Gewohnheiten zu verabschieden.
Niemand weiß, was uns die Zukunft bringt, welche Bahnen der Stern genau
ziehen wird. Eines ist sicher, gemeinsam geht es sich besser und leichter
in die Zukunft.
Gemeinsam haben wir in unserer Agenda 2022 viele gute Ideen, Anregungen,
Lösungen und Möglichkeiten für die LandFrauenarbeit gefunden und blicken
der Zukunft offen und positiv entgegen.

Ich freue mich, dass wir so viel Frauenpower in unseren Reihen haben.
Es beeindruckt mich immer wieder, mit wie viel Engagement LandFrauen im
ganzen Land unterwegs sind.
Wir sind die Kraft im ländlichen Raum – dank Ihnen!

Etwas liegt mir an dieser Stelle am Herzen:
Wir feiern 100 Jahre Frauenwahlrecht und leben in einer Demokratie –
was für ein Gut!
Dessen sollten wir uns häufiger bewusst werden.
Für viele ist unsere Demokratie eine Selbstverständlichkeit.
In Wirklichkeit muss sie gepflegt werden, und zwar nicht nur von den
PolitikerInnen, sondern von uns allen.
Ich möchte Ihnen Mut machen, in dieser Zeit Haltung zu zeigen
und ihrer Meinung eine Stimme zu geben.
Gerade wir LandFrauen mit unserer Bodenständigkeit, mit unserem
gesunden Menschenverstand sind da gefragt.

Für Weihnachten und das neue Jahr wünsche ich Ihnen und Ihren Familien,
dass Sie ein kleines Stückchen dieser himmlischen Zeit durch den
kommenden Frühling, Sommer, Herbst und Winter mit sich tragen können.

In den Worten Charles Dickes: „Ich werde Weihnachten in meinem Herzen ehren
und versuchen, es das ganze Jahr hindurch aufzuheben.“

Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten!
Herzlich Ihre Elisabeth Brunkhorst

Ein Seligkeitsding – 11.12.

Astrid Lindgren, „Schwedens Beste“, verbrachte eine unbeschwerte Kindheit in der Nähe von Vimmerby,
mit Geborgenheit und Freiheit.
Millionen von Kindern sind mit ihren Büchern groß geworden,
mit Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter, Madita, Michel von Lönrneberga ….
Astrid Lindgren vermittelt Mut, Phantasie und Vertrauen,
die Zuversicht, dass es sich zu leben lohnt,
obwohl die Welt ist, wie sie ist.

„Astrid“.
Der Film ist seit dem 6. Dezember in den Kinos
und in aller Munde.
Er erzählt davon, dass Astrid Lindgren ihren verheirateten Chef liebt
und mit 18 Jahren schwanger wird.
Die Verbindung darf nicht sein.
Um ihrer Familie eine Schande zu ersparen, reist sie nach Kopenhagen,
bekommt dort das Kind und läßt es bei einer Pflegemutter.

Im Zusammenhang mit Weihnachten schreibt Astrid Lindgren von einem
„Seligkeitsding“. Ein schönes Wort, man bekommt etwas so Wunderbares, das
man ganz selig ist,
etwas, das einen ganz erfüllt und überwältigt,
wofür einem die Worte fehlen.

Ich wünsche Ihnen das eine oder andere „Seligkeitsding“ in dieser Adventszeit,
etwas, das Sie berührt und staunen lässt.

Du bist wertvoll – 10.12.

Der Mensch ist wertvoll, jenseits dessen, was er zustande bringt.
Er ist geliebt und begabt, wertgeachtet in den Augen Gottes.
Das ist das christliche Bild vom Menschen.

Heute vor 70 Jahren wurden die Menschenrechte von der Vollversammlung
der Vereinten Nationen verkündet.
Das war eine Sternstunde der Menschlichkeit.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.
Sie sind mit Vernunft und Wissen begabt und sollen einander im Geiste
der Brüderlichkeit begegnen.“
So steht es im 1. Artikel.

Die amerikanische First Lady Eleanor Roosevelt hatte die Ehre,
die Menschenrechte vorzustellen.
Sie sichern jedem Menschen unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Sprache,
Religion und Herkunft weltweit gleiche Rechte und Freiheiten zu.
Jedem Menschen.

Es tut weh, wenn wir sehen und hören,
wie in unserer Welt mit den Menschenrechten umgegangen wird.
Beim Anzünden der Adventskerzen können wir uns bewusst machen:
Es braucht noch viel Licht im Dunkel.

Ein kleiner Satz, mit dem große Veränderungen möglich werden:
„Behandle die Menschen so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest!“

Der Glaube tröstet, wo die Liebe weint – 9.12.

Von einem Menschen Abschied nehmen, das tut im Advent besonders weh.
Die anderen besuchen Weihnachtsmärkte und Konzerte,
sie singen von der Weihnachtsbäckerei und von der „fröhlichen, seligen“ Zeit.
Kinderaugen leuchten, man lacht in gemütlichen Runden und wärmt sich am Glühwein.
Wer Abschied nehmen muss, der möchte am liebsten enttäuscht
die Kerzen auf dem Adventskranz auspusten.

„Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt?“
So singen wir in einem alten Adventslied.
Wo bleibst du, wenn Menschen das Liebste genommen wird?
Wo bleibst du, wenn geweint wird,
wenn wir nicht weiterwissen?

Kann der Glaube trösten, wenn die Liebe weint?
Kann in einer Kerze die Hoffnung aufflackern,
dass Licht ins Dunkel kommt,
dass Gott gerade im Leid besonders nahe ist?
Kann ich glauben,
dass bei ihm die Lebenden und die Toten
gleichermaßen aufgehoben sind,
dass er Kraft schickt von einem Tag zum anderen,
dass es hinter unserem Horizont immer noch weiter geht, viel weiter?

Die Liebe darf weinen.
Wenn es gut geht, kommen Menschen vorbei, die mitweinen,
die zuhören, die sich treu melden, wenn andere wegbleiben.

Schenke-Künstler, 8.12.

Angela Merkel bekam zum Abschied als CDU-Vorsitzende ein wunderbares Geschenk.
Den Original-Taktstock des japanischen Dirigenten Kent Nagano,
mit dem er beim G 20-Gipfel 2017 in der Hamburger Elbphilharmonie
Beethovens 9. Sinfonie dirigiert hat.
Ich habe mich aus der Ferne mitgefreut über diese großartige, originelle Idee.

Es gibt Leute, die führen ein „Schenke-Buch“.
Darin notieren sie Wünsche, die ihre Lieben im Laufe des Jahres äußern.
Ihnen rutscht nichts durch, sie sind immer up to date,
wenn es um die Herzenswünsche ihrer Familienmitglieder und Freunde geht.
Das ist bewundernswert.

Manche Menschen beherrschen die Kunst, mit dem Herzen zu schenken.
Sie schenken gemeinsame Zeit, ein Fotobuch vom gemeinsamen Urlaub,
eine Einladung zum selbstgekochten 5-Gänge-Menü oder ins Musical,
ein Original-Autogramm vom Lieblingsstar der Enkelkinder……

Schenke-Künstler liegen immer richtig mit ihren Geschenken.
Sie tappen nicht daneben wie der Mann, der wohl falsch verstanden hatte, was seine Frau mit einem „silbernen Anhänger “ meinte.
Er kaufte ihn prompt bei Obi, mit der zulässigen Nutzlast von einer Tonne.

Das Schenken zu Weihnachten hat damit begonnen,
dass Gott der Welt den „Heiland“ schenkte.
Seitdem wirken wir mit an der Geschichte des Schenkens.
Manchmal reicht schon ein Telefonanruf,
mit dem wir einen Menschen womöglich sehr sehr glücklich machen.

Ansteckend – 7.12.

In diesem Jahr habe ich mich zum ersten Mal gegen Grippe impfen lassen.
Man weiß ja nie!
Du kannst Dich überall anstecken, damit ist nicht zu spaßen.
Wer weiß, was da alles im Umlauf ist,
und ob unser Immunsystem gerade ausreichend fit ist,
um alle Viren abwehren zu können.

Die Viren! Ängstliche Menschen wittern sie überall,
in öffentlichen Räumen, bei einem Handschlag oder einer Umarmung.
Wie oft sitzen wir mit niesenden und hustenden Zeitgenossen zusammen.
Ich ertappe mich immer häufiger dabei,
dass ich meine Hände desinfiziere.

Aber sich anstecken muss ja nicht immer negativ sein!!
Es gibt Leute, die stecken uns an mit ihrem Lachen,
mit ihrer positiven Sicht der Dinge, mit ihrem Mut und Engagement,
mit ihrer Gelassenheit und ihrem Glauben.
Ihre Nähe tut uns gut.

Der Advent bietet gute Gelegenheiten,
dass wir einander positiv anstecken.

Ich wünsche Ihnen gute Erfahrungen dabei.

Überraschung – 6.12.

Manche alten Legenden bleiben modern, auch im Zeitalter von Wikipedia und
Super-Elekronik. Sie sind einfach liebenswert.
Mit Begeisterung putzen Kinder ihre Stiefel, stellen sie vor die Tür und rechnen mit dem großen Unbekannten, der über Nacht Süßigkeiten oder andere Überraschungen einlegt.

Nikolaus war Bischof von Myra, in der heutigen Türkei.
Er verteilte sein Vermögen großzügig an Menschen, die Hilfe brauchten.
Einmal half er einem armen Mann,
der seine Töchter in die Prostitution schicken wollte.
In mehreren Nächten warf Nikolaus einen Goldklumpen durch das Fenster ins Haus
des armen Mannes und bewahrte dadurch die Töchter vor einem schlimmen Schicksal.

Ich war nicht dabei, aber einer hat behauptet, das Gold sei in Stiefel gefallen,
die zum Trocknen unter dem Fenster gestanden haben.
Eine schöne Geschichte, die das Aufstellen der Stiefel am Nikolaustag erklären würde.

Nicht nur Kinder lieben Überraschungen, auch Erwachsene.
Stellen Sie sich vor, wir würden heute den einen oder anderen überraschen,
mit einem Geschenk, einem Besuch, einer Einladung, einem Anruf,
einer Rose an der Haustür oder wie auch immer.
Menschen staunen und freuen sich. Es liegt ein Zauber in der Luft,
an einem ganz normalen Tag.

Eine charmante Idee.

5. Dezember – Vitamin D

Ganz am Anfang, als die Welt entstand,
schuf Gott das Licht
als Grundlage allen Lebens.
Ohne Licht geht es nicht!

Untersuchungen haben ergeben,
dass viele Menschen zu wenig Vitamin D haben, das „Licht-Vitamin“.
Ihr Immunsystem ist angeschlagen.
Sie sind anfällig für Krankheiten, blass und antriebslos.

Also, raus an die frische Luft, bei jedem Wetter,
damit wir ausreichend Licht und Sauerstoff tanken können.

Unsere Seele braucht das Licht ebenso wie unser Körper,
gerade in den dunklen Monaten.
Gute Musik, ein wertvolles Buch, Gespräche mit Freundinnen,
Kerzenschein und Singen, gemeinsames Essen… all das sind Lichtquellen.

„Ich bin das Licht der Welt“, sagt der, dessen Geburt wir in 5 Tagen feiern.
In seiner Nähe kann der Mensch immer wieder Nachschub holen
an Durchhaltekraft, Kreativität und Trost für die Seele,
an Mut, weitem Horizont, Vertrauen und Hoffnung.