Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein

Das gleichnamige Lied von Reinhard Mey ist weit über 30 Jahre alt. Immer, wenn ich es höre, bringt es in mir etwas zum Schwingen. Es rührt die uralte Sehnsucht des Menschen nach Freiheit an.

Das, was mich unter Druck setzt und beschlagnahmt, das kann ich nicht abschaffen. Aber wie ich darauf reagiere, das hat ganz viel mit meiner inneren Einstellung zu tun, damit, ob ich innerlich frei bin oder nicht.

Dass Menschen ihre Erwartungen haben, dass sie mir manchmal, mehr als mir lieb ist, auf die Pelle rücken, das kann ich nicht ändern – aber ob und wie ich darauf eingehe oder nicht eingehe, das hat etwas mit meiner inneren Freiheit oder Unfreiheit zu tun.

Wie ist das mit Liebe und Freiheit? Wie ist das, wenn ich an die Grenzen des Lebens stoße, wenn es schwer wird? Gibt es in allem, was um mich herum tobt, einen inneren Freiraum, in dem ich sagen kann: „Bis hierher und nicht weiter!“

Im Galaterbrief heißt es: „Zur Freiheit hat euch Christus befreit!“ – Wie gelingt es, diese Freiheit zu entdecken und zu leben? – Zu allen Zeiten sind Menschen für die Freiheit auf die Straße gegangen, haben dafür gekämpft. – Und wir?

Weil ich es (mir) wert bin

Wer bestimmt meinem Wert? Ich selbst durch die Weise, wie ich über mich denke? Die anderen durch ihre Beurteilungen? Die Gesellschaft mit ihrer In- und Out-Liste, der Markt? Wird mein Wert an Tüchtigkeit, Attraktivität, Ansehen und Erfolg gemessen?

Das christliche Menschenbild sagt: Du bist wertvoll, weil Gott deinem Leben eine einzigartige Würde verliehen hat! Unser Grundgesetz hat das aufgenommen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Was befreiend, wenn ich nicht stets aufs Neue meinen Wert beweisen muss, sondern weiß: Mein Wert steht fest, jenseits dessen, was ich zustande bringe.“

Weil ich so wertvoll und on Gott reich beschenkt bin, möchte ich nicht unter meinem Niveau leben, möchte ich entfalten, was an Möglichkeiten und Potential in mir steckt, möchte ich leben, was ich längst bin.

„Weil ich es (mir) wert bin“ ist eine Perspektive, die manches verändert

Frisch, fromm, fröhlich, frei

Gott hat uns Menschen die Welt anvertraut, damit wir sie bebauen und bewahren. Er hat uns Geist von seinem Geist gegeben, hat uns ausgestattet mit Fantasie und Talent. Durch unser Denken und Reden, durch das, was wir tun oder nicht tun, entscheiden wir mit, wie die Welt um uns herum – und in uns selbst – aussieht.

In einem chinesischen Sprichwort heißt es: „Willst du die Welt verändern, verändere zunächst einmal dein Land. Willst du dein Land verändern, verändere zunächst einmal dein Dorf. Willst du dein Dorf verändern, verändere zunächst einmal deine Familie. Willst du deine Familie verändern, verändere zunächst einmal dich selbst.“

Vortrag mit Tiefgang und Humor. Anschauliche Beispiele zeigen, wie kleine Schritte weite Kreise ziehen können. 60 Minuten.

Die Weisheit der Gärten

Es gibt viele Quellen zur Weisheit. Der Garten führt uns zu einer besonderen. Menschen erleben sich eins mit der Natur. Sie erleben den Garten als Therapeutikum. Der vom vielen Denken schwer gewordene Kopf wird frei. Verspannungen lösen sich. Gute Gedanken fliegen ihnen zu. Beim Hacken löst sich wie nebenbei manches, was verkrustet ist.

Wir bekommen Anschauungsunterricht darin, dass uns schnell etwas über den Kopf wachsen kann, wenn wir keine Grenzen setzen, wenn wir etwas sich selbst überlassen. Wir lernen, dass alles seine Zeit braucht. Eilige „Macher“ entdecken Gelassenheit. Beim Hacken, Säen, Düngen, Wässern, beim Anblick von verwelkten Blättern und beim Frühlingserwachen fliegt uns manche wertvolle, existentielle Einsicht zu.

Die Weisheit der Gärten ist leise und unaufdringlich, aber sie ist eine wunderbare, unwiderstehliche Lehrmeisterin in Sachen Lebenskunst.

Vortrag mit Power-Point-Präsentation. 70 Minuten.

Luther für die Alltage des Lebens

Die Zeit war reif für Veränderungen. Die Menschheit stand am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.

Martin Luther, ein hochbegabter und gebildeter junger Mann und hatte eine aussichtsreiche Karriere vor sich. Nach dem Willen seines Vaters sollte er Jurist werden. Der Lebensentwurf stand.

Dann gab es einen Wendepunkt. In sein Leben war etwas eingebrochen, das ihn gepackt hat, das größer war als er selbst. „Der Mensch kann und muss sich den Himmel nicht verdienen. Der wird ihm geschenkt.“ Diese Erkenntnis war so gewaltig, dass sie Martin Luther verändert und befreit hat. Er hatte den Mut, sich gegen Papst und Kaiser zu stellen.

Aus welcher Kraft hat Martin Luther gelebt? Was hat ihn, der sich oft mit Schwermut und gesundheitlichen Problemen plagte, immer wieder von Freude singen lassen? Wie ist es möglich, mitten in der Welt, mit allem, was uns am Boden hält, die Kraft des Himmels zu spüren?

Vortrag. 60 Minuten.

Kleider machen Leute

Woher kommt die seltsame Unruhe in Sachen Mode? Bei einer mehr, bei einer anderen weniger? Was steckt dahinter, dass wir uns um unsere äußere Erscheinung so viele Gedanken machen?

Es geht und die gleichnamige Novelle von Gottfried Keller, um die Geburtsstunde der Kleidermode, um Schein und Sein, um die Innen- und Außenseite des Menschen.

„Wie wolltest du dich Unterwinden, kurzweg die Menschen zu ergründen. Du kennst sie nur von außenwärts. Du siehst die Weste, nicht das Herz“. So beschreibt Wilhelm Busch ein spannendes Thema, das jeden Menschen betrifft.

Vortrag mit Humor und Tiefgang. 60 Minuten.

Matjestopf

Zutaten:

4         milde Matjes

1         Gemüsezwiebel

1         großer Apfel

2         Gewürzgurken

150 g  Joghurt

            Sahne nach Bedarf

            Salz

            Pfeffer

            Etwas Zucker

            Dill (am besten frisch)

3 EL   Saft von den Gewürzgurken

Zubereitung:

Die Gemüsezwiebel klein schneiden.

Den Apfel schälen, Kerngehäuse entfernen und in kleine Stücke schneiden.

Die Gewürzgurken klein schneiden.

Joghurt und Sahne mischen,

Salz, Pfeffer, Zucker, Dill und den Saft der Gewürzgurken hinzufügen.

Die Matjes in kleine Stücke schneiden,

in die Marinade geben.

Mindestens 1 Stunde lang durchziehen lassen.

Apfeltaschen

Für den Teig:

250 g Mehl, 1TL Backpulver, 1 Vanillezucker, 1 Prise Salz, 250 g Butter, 250 g Quark.

Den Teig kneten und mehrere Stunden im Kühlschrank kühl stellen. Den Teig auf einer bemehlten Unterlage dünn ausrollen und 12 Quadrate schneiden.

Für die Füllung:

8 Äpfel, Apfelsaft, Zucker, Puderzucker, Zitronensaft

Die mit etwas Apfelsaft und Zucker kurz gedünsteten Äpfel auf den Teigquadratplatten verteilen. Die Ecken übereinanderschlagen, zu einem Rechteck oder Dreieck formen und die Ränder festdrücken. Im Backofen ca. 20 Minuten bei 225° C backen. Die Teigtaschen mit Puderzuckerguß überziehen.

Aus dem wunderbaren Kochbuch „Leckere Früchte“ der LandFrauen aus dem Alten Land, Seite 227

4. Mai 2020 – Sofa-Gottesdienste

Ich sitze auf dem Sofa und genieße ein besonderes Gottesdienst-Format. Die Kirchengemeinden Bad Eilsen und Steinbergen haben sich etwas originelles einfallen in diesen Zeiten. In der Kirche stehen ein Sofa oder zwei Sessel. Der Pastor spricht mit einem Gast aus der Gemeinde über große Fragen des Lebens. So normal und lebendig, wie wir uns alle mit einem guten Bekannten unterhalten könnten – und gleichzeitig tiefgründig, vom Gottvertrauen geprägt.

Gestern ging es um Wüsten- oder Krisenzeiten im Leben. Ein Landwirt wurde per Film eingeblendet. Er arbeitete gerade mit seinem Trecker auf dem Acker. Er sagte, dass ihm der Wechsel von schwierigen und schönen Zeiten von kleinauf vertraut ist. Du machst Dir Gedanken wegen der Trockenheit, schlechten Preisen und wenig Ertrag, zu viel Sonne, zu wenig Sonne – aber dann gibt es auch wieder positive Erfahrungen, gute Ernten, Landregen im Mai. Wie im Leben: Nach manchen Talsohlen geht es wieder bergauf. Jetzt müssen wir auf vieles verzichten, aber es kommt die Zeit, in der wir uns wieder mit Freunden zum Grillen treffen können. Es wird wieder Sommer! Es wird wieder Weihnachten! – Das klang überzeugend, weil der Landwirt seit mindestens 3 Jahrzehnten mit dieser Erfahrung lebt! Existentiell!!

Eine ältere Dame wurde eingeblendet. Sie berichtete von ihren Kriegserfahrungen, von dem, was ein Leben an Krisenzeiten bereithalten kann. Sie sprach auch von ihrem Glauben, dass sie Gott auf allen Wegen an ihrer Seite wusste.

Von Sofa zu Sofa, begleitet mit Liedern und Gebeten voller Vertrauen, kam ich zur Ruhe, zu Gott, zu mir. Ich hoffe, dass solche guten Projekte, die jetzt in Krisenzeiten entstehen, weiter gepflegt werden. Sie sind ein Schatz!

25. April 2020 – (K)ein Schaf sein

Bloß das nicht! Wer möchte schon gerne ein Schaf sein: angepasst, fremdbestimmt und willenlos. Schaf-Menschen haben ein denkbar schlechtes Image in unserer Gesellschaft. Wir möchten selbst bestimmen, wie wir unser Leben gestalten. Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben möchten.

Wenn in der Kirche von „Schäfchen“ gesprochen wird, ist das alles andere als schmeichelhaft. Es heißt: Wir mischen uns viel zu wenig ein. Wir schweigen, wenn reden etwas klären und verändern könnte. Bei uns ist von Montag bis Samstag nur wenig zu spüren vom Geist des lebendigen Gottes.

Der Mensch von heute möchte kein Schaf sein. Nur manchmal, z.B. wenn ein Virus alles selbst bestimmen in Fragen stellt, Sicherheiten nicht mehr sicher sein lässt, dann sind wir froh, jemanden zu haben, bei dem wir uns gut aufgehoben wissen. Wir sind froh, dass eine Bundeskanzlerin den Schneid hat, um des Lebens willen unpopuläre Entscheidungen zu treffen. „Hirte“ sein ist keine leichte Aufgabe in dieser Zeit. Herde sein auch nicht!

Wir sind froh, wenn uns einer Mut macht, wenn wir die Nähe von Menschen spüren, obwohl körperliche Nähe derzeit nicht erlaubt ist. Wir, die wir meistens ganz gut allein zurechtkommen, sind dankbar für jemand, bei dem wir uns anlehnen können, der Worte hat, die wir uns selbst nicht sagen können.

„Der Herr ist mein Hirte“, heißt es im Psalm für diesen Sonntag. „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal … du bist bei mir!“

Manchmal werden Menschen anderen zum Hirten, indem sie begleiten, trösten, zuhören, aufeinander achten, inspirieren, für kleine Zeichen der Liebe sorgen, ganz unspektakulär. Mein Mann traf im Maler-Großhandel auf eine Frau an der Kasse, die völlig überfordert war. „Da hilft jetzt nur noch ein Rosinenbrötchen, oder?“ – Auf dem Heimweg hielt er beim Bäcker, besorgte eins und brachte es dahin, wo es einen Menschen zutiefst berührte. Nur ein Brötchen!?

Ich wünschen Ihnen und Euch gute Erfahrungen mit dem „Guten Hirten“ – und auf dem Weg, für andere ein wertvoller Mensch, ein „Hirte“ zu sein!