Wo ist der Ort, wo Himmel und Erde sich berühren?

Wahrscheinlich kennt das jeder Mensch: Wir sind auf der Suche nach der Weite in unserer Enge, nach der Ewigkeit in unserer Zeit, nach der Vollkommenheit in unseren Fragmenten, nach einer Heimat in unserer Ruhelosigkeit, nach einer Liebe, die hält, was sie verspricht.

Wo finden wir das?

Es waren einmal zwei Mönche, die lasen miteinander in einem alten Buch. Am Ende der Welt sollte es einen Ort geben, an dem der Himmel und die Erde sich berühren. Sie beschlossen, diesen Ort zu suchen und eher umzukehren, bis sie ihn gefunden hätten. Sie zogen durch die Welt, nahmen viele Strapazen auf sich und ließen sich von niemand und nichts von ihrem Ziel abhalten.

Eine Tür sei dort, so hatten sie gelesen. Man brauche nur anzuklopfen und befinde sich bei Gott. Schließlich fanden sie, was sie suchten, sie klopften an die Tür, bebeneden Herzens warteten sie, bis sie sich öffnete – und als sie eintraten standen sie zu Hause in ihrer
Klosterzelle. Da begriffen sie: Der Ort, an dem Himmel und Erde sich berühren, befindet sich auf dieser Erde, an der Stelle, die Gott uns
zugewiesen hat.

Diese Geschichte ist wunderschön.

Bei mir zuhause kann ich das finden, was ich suche. Wenn der Himmel über mir zum Himmel in mir wird – dann kann ich das Alltägliche zu etwas Besonderem machen, dann kann ich es hell machen, wo es vorher düster war, dann muss nicht alles so bleiben, wie es ist, es sind Veränderungen möglich.

Peter Horton hat gesungen: „Wenn du in dir selber nicht zuhause bist, bist du nirgendwo zuhaus!“ – Aber wenn ich mit mir selbst und mit Gott überein bin, dann wird erstaunliches möglich – an dem Platz, an den ich gestellt bin!

Prinzip Hängematte

Eine Hängematte ist etwas Schönes. Man kann so herrlich darin schaukeln und das Leben genießen. Wem würde das nicht gefallen.

Aber was für den einen ein Genuss ist, das wird für den (die) anderen im Laufe der Zeit zu einer schweren Last. Wie lange werden die, die eine Hängematte halten, das durchstehen?

Denken Sie mal an eine Familie. Der Idealfall wäre, dass einer den anderen trägt, wenn es drauf ankommt. Wenn jemand eine schwere Zeit durchmacht, wenn einer krank ist, dann müssen die anderen ihm da durchhelfen. Natürlich.

Was ist aber, wenn in einer Familie ständig jemand in der Hängematte geschaukelt, sprich versorgt und verwöhnt werden möchte – und ein anderer trägt ziemlich allein die ganze Last? Die einen stehen kurz vorm Kollaps, während die anderen unselbstständig werden, ein Macho-Gehabe entwickeln.

Das Prinzip Hängematte kennen wir auch in Vereinen. In jedem Verein gibt es den harten Kern, der dafür sorgt, dass alles läuft. Das sind Menschen, die mit Begeisterung bei der Sache sind. Sie lassen sich einiges gefallen, damit etwas bewegt wird. „Wir werden die Sache schon schaukeln“, mit diesem Vorsatz, mit diesem Credo treten sie an.

Was auf Dauer frustriert, das ist in der Regel gar nicht die Arbeit, sondern das sind die Mitglieder, die sich genüsslich auf ihrem Sofa
zurücklehnen – so unter dem Motto: „Nun lasst euch mal was Tolles einfallen, vielleicht komme ich auch mal vorbei“. In jedem Verein gibt
es Menschen, die alles besser wissen, aber nie bereit sind, selbst Verantwortung zu übernehmen. Es wird kritisiert und genörgelt, aber an
Lob und konstruktiven Vorschlägen wird gespart. Das macht auf Dauer müde und raubt jeden Enthusiasmus!

Das Prinzip Hängematte gibt es auch im Staat. Das gibt es überall, wo Menschen zusammen leben. Natürlich müssen Schwache getragen werden, wenn es drauf ankommt. Aber wenn immer mehr Menschen in eine passive Rolle flüchten, wenn immer mehr die Hand aufhalten, wenn sich immer weniger verantwortlich fühlen für das Ganze, dann kommt jedes soziale Gefüge über kurz oder lang in eine Schieflage.

Von John F. Kennedy stammt der Satz: „Lasst uns nicht immer nur fragen, was der Staat für uns tun kann. Lasst uns fragen, was wir für den Staat tun können!“

Wenn wir das in andere Bereiche übersetzen, dann sind wir auf der richtigen Fährte:

Lasst uns nicht immer nur fragen, was der Verein für uns tun kann – was können wir für den Verein tun, damit es lebendiger wird in unseren Reihen?

Lasst uns nicht immer nur fragen, was die Kirche für uns tun kann – was können wir für die Kirche tun, damit da endlich ein frischer Wind weht?

Lasst uns nicht immer nur fragen, was der andere für uns tun kann – was können wir für den anderen tun, damit unsere Beziehung eine ganz andere Qualität bekommt?

Das sind Fragen, die die Welt verändern!

Ich sehe kein Land mehr

„Ich sehe kein Land mehr“… in Deiner Stimme lag etwas depressives, als Du das sagtest! – „Immer, wenn ich denke, es geht so langsam wieder aufwärts, dann kommt der nächste Dämpfer“.

Ja, da ist vieles, was Dir Deinen Optimismus und Deine Leichtigkeit genommen hat. In den letzten Jahren hat mancher Sturm an Dir gerüttelt. Es gab einiges, das Dich aus Deinem inneren Gleichgewicht gebracht hat.

Wie soll da Vertrauen ins Leben wachsen, wenn immer wieder etwas dazwischen knallt. Woher soll die Kraft kommen, immer wieder aufzustehen und weiter zu gehen?

„Ich sehe kein Land mehr“, das hat schon einmal jemand gesagt. Damals war die ganze Welt von Wasser überflutet. Die Menschen hatten keinerlei Zukunftsperspektive. Es war grauenvoll. Jegliche Lebensgrundlage schien vernichtet. Untergangsstimmung lag in der Luft.

Noah und seine Familie saßen in ihrer Arche. Und sie dachten mit gemischten Gefühlen an die Zukunft. Nüchtern betrachtet war ihre Lage aussiechtslos, hoffnungslos.

Und irgendwann flog eine Taube los und kam mit einem Ölzweig zurück. Es war wieder Land in Sicht! Auch, wenn Noah und seine Leute es selbst noch nicht sehen konnten, irgendwo musste Land sein!

Ich weiß nicht, wie der Ölzweig aussehen kann, den ich dir bringen könnte, um dir zu sagen: Es ist Land in Sicht – für Dich. Es lohnt sich.

Ich kann nicht in Dein Herz sehen, aber ich glaube, dass wir in aller Resignation, die uns bisweilen beschleicht, in einer Arche geborgen
sind.

Es ist Land in Sicht!

Weil ich es (mir) wert bin

Wer bestimmt meinen Wert? Ich selbst durch die Weise, wie ich im Innersten von mir denke? Die anderen durch ihre Beurteilungen? Die Gesellschaft mit ihrer In- und out-Liste, der Markt? Wird mein Wert an Tüchtigkeit, Attraktivität und Erfolg gemessen gemessen?

Das christliche Menschenbild sagt: Du bist wertvoll, weil Gott deinem Leben eine einzigartige Würde verliehen hat. Im Grundgesetz heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Was bedeutet das, wenn ich nichts stets auf neue meinen Wert beweisen muss – sondern weiß: Mein Wert steht fest, jenseits dessen, was ich zustande bringe“.

Weil ich so wertvoll bin, will ich nicht unter meinem Niveau leben, will ich entfalten, was in mir an Möglichkeiten und Potential steckt, will ich leben, was ich längst bin.

„Weil ich es (mir) wert bin“ ist eine Perspektive, die manches verändert.

Was nützt der schönste Koffer, wenn man nicht weiß, wohin die Reise geht?

Leben heißt unterwegs sein. Wir müssen immer wieder aufbrechen. Die alten Griechen haben gesagt: „panta rhei“, alles fließt. Das sicherste
im Leben ist wohl, dass sich ständig etwas verändert.

Was brauchen wir an „Reisegepäck“, um auf der einen Seite nicht belastet, überlastet zu sein mit viel zu viel – und um auf der anderen Seite gut ausgerüstet zu sein für das, was uns erwartet?

Wir nehmen das Kofferpacken als Bild für unser Nachdenken über das, was für unsere Lebensreise wichtig ist.

Man sieht nur mit dem Herzen gut

… das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar! Dieser bekannte Satz ist aus der Geschichte vom Kleinen Prinzen, geschrieben von dem
französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupery.

Wir begegnen einer Geschichte voller Lebensweisheit und finden uns gut aufgehoben mit den Gefühlen und Gedanken, die jeder Mensch kennt. Es geht um Freunschaft und Liebe,  Sehnsucht und Eitelkeit, um Machtspielchen und den Umgang mit der Zeit.

Lassen Sie sich berühren von Gedanken, die die Welt verzaubert haben – Sie werden sich selbst darin wiederfinden.

Ein weihnachtlicher Mensch werden

Weihnachten hat in unserer Gesellschaft einen Stellenwert wie kein anderes Fest.

Wir suchen nach Frieden, nach Liebe, einem Stück heiler Welt, nach gelingenden Beziehungen, nach Hoffnung und Zärtlichkeit, nach innerer Kraft. – Und manchmal überfrachten wir die Weihnachtszeit mit unseren Erwartungen.

Es ist nicht automatisch heile Welt in unseren Familien, die Kinder verwandeln sich nicht in Engelchen, die Schwiegereltern auch nicht. Bei aller Mühe, die wir uns geben, die Zeit um Weihnachten besonders schön zu gestalten, verfallen wir manchmal in das „Weihnachtssyndrom“, sind viel empfindlicher, als in der übrigen Zeit des Jahres, haben nah am Wasser gebaut, erleben Überschwemmungen von sehr unterschiedlichen Gefühlen.

Wie kann es gelingen, dass wir die Kraft und den Glanz dieses Festes für uns selbst und unsere Lebensgestaltung entdecken. Nicht zuerst fragen: „Was kann (oder muss!!) ich alles tun?“, sondern zuerst fragen „Was hat dieses Fest mir zu geben – und den Menschen an meiner Seite?“

Die Jahreszeiten im Leben einer Frau

Die Jahreszeiten, die uns aus der Natur vertraut sind, werden verglichen mit den einzelnen Lebensphasen – oder Jahreszeiten – der
Frau. Jede Zeit hat ihre Schönheit und ihren Reiz, jede Zeit hat ihre Herausforderungen und Engpässe, gibt uns manche Hausaufgaben auf, die zu bewältigen sind.

Können wir uns einlassen auf den großen Rhythmus des Lebens, in den wir gestellt sind? Gelingt es uns, bewußt im Heute zu leben und Entscheidungen zu treffen, die in der Zukunft gute Früchte tragen werden?

Ein spannendes Thema, das uns nicht so leicht wieder loslässt, wenn wir uns erst einmal darauf eingelassen haben.