Himmelsglanz und Erdenschwere

himmelErfrischende Texte machen Mut, im „erdenschweren“ Alltag den Himmelsglanz zu sehen, neu auf die Gegenwart Gottes zu achten, seine Fürsorge und Weisheit wahrzunehmen.

Erschienen bei SCM-Hänssler, ISBN 978-3-7751-5306-5, Preis 9,95 €

160 Seiten, Paperback

Das Bier riecht nach dem Fass

bierSieh dir die Mutter deiner Braut an, bevor du heiratest. Denn: „Das Bier riecht nach dem Fass“. Martin Luther, wie man ihn kennt. Mit einem Augenzwinkern bringt er Lebensweisheiten auf den Punkt.

In 95 Kapiteln, anhand griffiger Aussagen Luthers, gehe ich auf Spurensuche. Aus welcher Kraft hat der Reformator gelebt? Was hat ihn getrieben, wo fand er Ruhe? Was haben seine Erkenntnisse mit uns heute zu tun? Wie ist es möglich, mit allem, was uns am Boden hält, getröstet, beschwingt und mutig in der Nähe Gottes zu leben?

Erschienen bei SCM-Hänssler, ISBN 978-3-7751-5444-4, Preis 15,95 €

212 Seiten, Hardcover

Ganz in Frieden schlafen

ganzSchlafen Sie gut! Die 52 Texte in diesem besonderen Andachtsbuch helfen Ihnen dabei, abends zur Ruhe zu kommen und den Tag in Gottes Hand zu legen. Es geht um Themen wie „Dankbarkeit“, „Loslassen“, „Geborgenheit“, „Klarheit schaffen“, „Mit Gott ins Gespräch kommen“ und „Vertrauen“.

Erschienen bei SCM – R.Brockhaus, ISBN 978-3-417-26638-2, Preis 12,95 €

165 Seiten, Hardcover

Püfferchen

Bei den Landfrauen in Langenberg im Kreis Gütersloh habe ich eine besondere Spezialität aus der Region kennengelernt und möchte das Rezept gerne weitergeben:

Zutaten:

500 g Mehl, 1/4 – 1/2 l lauwarme Milch, 1/2 Würfel Hefe, 2 EL Zucker, 1 Ei, 1 gestrichener TL Salz, 125 g Rosinen oder 400 g geraspelte Äpfel

Zubereitung:

Die Zutaten werden miteinander verrührt. Es wird soviel Milch zugegeben, dass ein zähflüssiger Teig entsteht. Als letztes werden die Rosinen oder Äpfel untergehoben. Den Teig lässt man ca. 1 Stunde aufgehen. Dann backt man in heißem Oel kleine Pfannkuchen. Die Püfferchen kann man mit Zucker und Zimt bestreuen.

Nervenkekse

In der Zeitschrift „Land aktiv“ (Ausgabe 1/2008) habe ich ein Rezept gefunden, das Hildegard von Bingen zugeschrieben wird. Die soll gesagt haben:

„Iss diese oft und alle Bitterkeit deines Herzens und deiner Gedanken weiten sich, dein Denken wird froh, deine Sinne rein, alle schadhaften Säfte in dir minderer, es gibt guten Saft in deinem Blut und macht dich stark.“

Also dann lasst uns Kekse essen.

1 kg Dinkelmehl (fein, grob oder Vollkorn), 500 g Butter, 300 g Zucker, 4 Eier, 10 g Muskat, 10 g Zimt und 10 g Nelken zu einem Hackteig verarbeiten, ausrollen, ausstechen. bei 200 Grad ca. 10 Minuten backen.

Variante: gemahlene Nüsse und Vanille. Das ergibt sehr würzige und kräftige Kekse.

Kleider machen Leute – Vom Schein und Sein

Woher kommt die seltsame Unruhe in Sachen Mode? Bei einer mehr, bei einer anderen weniger. Was steckt dahinter, dass wir uns um unsere äußere Erscheinung so viele Gedanken machen?

Es geht um die gleichnamige Novelle von Gottfried Keller, um die Geburtsstunde der Mode, um Schein und Sein, um die Innen- und Außenseite des Menschen.

„Wie wolltest du dich unterwinden, kurzweg die Menschen zu ergründen. Du kennst sie nur von außenwärts. Du siehst die Weste, nicht das Herz“. So beschreibt Wilhelm Busch ein spannendes Thema, das jeden Menschen betrifft.

Frischzellenkur

frischzellenkurGott hat uns Menschen die Welt anvertraut, damit wir sie bebauen und bewahren. Er hat uns Geist von seinem Geist gegeben, hat uns ausgstattet mit Fantasie und Begabungen. Durch unser Denken und Reden, durch das, was wir tun oder nicht tun, sagen oder nicht sagen, entscheiden wir mit, wie die Welt in uns und um uns herum heraussieht.

Es geht um die Gestaltungskraft des Menschen, um die Bedeutung des Einzelnen für das Gelingen des Ganzen. Es geht darum, die schöpferischen Kräfte, die in jedem von uns stecken, zu entfalten.

Die alten Chinesen haben gesagt: „Willst du die Welt verändern, verändere zunächst einmal dein Land. Willst du dein Land verändern, verändere zunächst einmal dein Dorf. Willst du dein Dorf verändern, verändere zunächst einmal deine Familie. Willist du deine Familie verändern, verändere zunächst einmal dich selbst.“

Erschienen bei Media Kern, ISBN 978-3-8429-1600-5, Preis 6,95 €

64 Seiten, Paperback, mit Farbfotos

Bis hierher und nicht weiter

Für den Hofübergabevertrag hatte sie  u.a. den Passus gefordert: ’24 Stunden täglich ein Recht auf ein Auto samt Fahrer‘. Darauf hat die Tochter so reagiert: ‚Mutter, wenn du darauf bestehst, kannst du den Hof behalten.‘ Mich hat das lange beschäftigt – und die Konsequenz der Tochter hat mich beeindruckt.

Grenzen sind wichtig, im Baurecht, im Nachbarschaftsrecht, zwischen Staaten. Wenn diese Grenzen überschritten werden, gibt es mehr oder weniger heftige Konflikte, aus denen sich nicht selten sogar Kriege entwickeln. Wir haben oft davon gehört, kennen das Leid.

Damit das Zusammenleben gelingt, müssen wir bestimmte Grenzen beachten. Mütter tun gut daran, wenn sie anklopfen, bevor sie das Zimmer ihres Kindes betreten. Schwiegermütter tun gut daran, wenn sie einer Freundin nicht mal schnell das neue Wohnzimmer der Kinder oder deren Wäscheschrank präsentieren wollen, ohne vorher gefragt zu haben. Nach 22 Uhr sollte man einen Menschen nur noch dann ohne SOS-Meldung anrufen, wenn man das vorher mit ihm angesprochen hat oder seine Lebensgewohnheit sehr genau kennt. In einer Ehe braucht man Freiräume – wer Eigenes hat, hat auch Freude am Gemeinsamen, wer Freiheit genießen darf, freut sich umso mehr auf Nähe. Wer seine Überlegenheit ausnutzt und das Territorium des anderen verletzt, der macht sich schuldig. Wer unter Druck setzt, Privatsphäre oder Menschenwürde nicht achtet, der überschreitet Grenzen! – Ist ja nicht so leicht! Was hätten wir unseren erwachsenen Kindern alles an Lebensweisheitzu vermitteln…. Aber vielleicht möchten sie nicht, dass wir reinreden in ihr Leben. Jede Generation hat ein Recht auf ihre eigenen Erfahrungen!

Auch der Körper setzt Grenzen. Wenn wir die nicht achten, wenn wir uns zu sehr beanspruchen, werden wir das irgendwann schmerzhaft zu spüren bekommen. Wenn wir nicht NEIN sagen mögen (auch auf den mit honigsüßer Stimme gesprochenen Satz: „Überleg doch noch mal, es backt keiner so einen leckeren Butterkuchen wie du“), kann es sein, dass wir  irgendwann überfordert, lustlos und ausgelaugt sind – wen wundert’s! Wenn wir immer nur nett, dabei aber nicht echt sind, kann das nicht ohne Folgen bleiben!

Wir haben Grenzen. Wir dürfen sagen, wozu wir bereit und in der Lage sind – und wozu nicht. Wir dürfen sagen, wie nah wir einen Menschen an uns heranlassen möchten. Bis hierher und nicht weiter!

Ich setze mir neuerdings für bestimmte Arbeiten, mit denen man ohnehin nie fertig wird (die berühmten ‚Gummiband-Arbeiten‘) ein zeitliches Limit (limes = die Grenze). So viel bin ich bereit zu investieren und dann ist es gut! – Von anderen habe ich gehört, dass sie ihrem Kummer sagen: Bis hierher und nicht weiter – oder dass sie es schaffen, Verantwortung für andere bewusst an Gott abzugeben, wenn es ihre eigenen Möglichkeiten übersteigt.

Zum Schluss: Andere haben natürlich auch eine Grenze! Und diese Grenze haben wir zu respektieren. Grenzverhandlungen sind sehr wichtig, damit das Leben gelingen kann. Ich wünsche uns allen viel Erfolg dabei.

König Drosselbart

In unserer Familie war Oma Lina die große Märchenerzählerin. Die Geschichte vom König Drosselbart habe ich besonders geliebt – von der schönen Königstochter, der kein Mann gut genug war. An jedem hatte sie etwas auszusetzen. Der eine war ihr zu dick, der andere zu lang. Einer war zu blass, ein anderer zu dick. Und dann war da noch der Königssohn, dem das Kinn ein wenig krumm gewachsen war. ‚Ei, der hat ein Kinn, wie die Drossel einen Schnabel!‘ – Drosselbart!

Nun habe ich bei einem Seminar gehört, dass unsere Lieblingsmärchen Schlüssel zu unseren Lebensthemen, zu unserer Persönlichkeit sind.  Werner Küstenmacher spricht – was das Märchen vom König Drosselbart angeht – von Personen, denen nichts gut genug ist, die an allem etwas auszusetzen haben, die sehr streng mit sich selbst sind und einen Hang zum Perfektionismus haben. ‚Na‘, denke ich, das passt ja! Bin ich doch oft mein schärfster Kritiker, selten mit mir zufrieden….

Was ist das Geheimnis von Menschen, die viel schaffen und viel erreichen? – Sie sind zufrieden mit dem, was sie leisten, mit dem, was sie sind! Sie haben Mut zur Unvollkommenheit, zum Fragment… Sie können sich abends auf die Schulter klopfen und sagen: ‚Gut gemacht, meine Liebe‘. Ich bewundere alle, die mit dieser Leichtigkeit und Power ihren Weg gehen! – Mir fällt das schwer.

Aber seitdem ich meine Liebe zum Gärtnern entdeckt habe, habe ich wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Alles braucht seine Zeit – ich kann nur wenig dazu beitragen, dass etwas schneller wächst. Du kannst mit 40 noch nicht die Einsichten einer 60-jährigen haben! Die Natur können wir nicht zwingen. Wir können sie nicht in unsere Pläne pressen und unter Druck setzen! Wir tun gut daran, auf sie zu hören, uns mit ihr zu befreunden!

Ich weiß jetzt: Perfektion ist eine Illusion. Chronische Unzufriedenheit verhindert, locker das Nächstliegende zu tun und sich des Lebens zu freuen. Also: Fehler dürfen sein! Gib die zwanghafte Kontrolle auf und öffne dem schöpferischen Chaos die Tür, schwing ein in den Fluss des Lebens, vergiss das Tanzen nicht bei allem Tüchtigsein.  Versöhn dich mit dem, was ist, was du selbst jetzt bist. Das macht dich liebenswert und locker!

Welches ist denn Ihr Lieblingsmärchen?

Wenn sie geliebt werden wollen, müssen sie zuerst die Menschen lieben

Heidi Kabel ist ein Teil meines Lebens. Solange ich denken kann, haben wir nur selten eine Fernseh-Übertragung aus dem Hamburger Ohnsorg-Theater verpasst. Heidi Kabel war eine große Menschendarstellerin, beherrschte die ganze Bandbreite zwischen Lachen und Weinen, großen Gefühlen und kleinen Nickeligkeiten.

Sie spielte mit Herz, wie das Leben so ist. Resolut, überkandidelt, couragiert, schrullig, verlogen, schusselig, bauernschlau. Sie war Klatschbase, Hausdrachen, Intrigantin, die traurige Mutter Klasen – und zeigte, dass hinter der Außenseite des Menschen noch etwas ganz anderes schlummert.

Heidi Kabel gehörte zu der Generation, die gelernt hat,  dass man keine Gefühle zeigt und möglichst alles mit sich selber ausmachen soll.  1970 stand sie in dem Stück „Suuregurkentied“ auf der Bühne, als sie in der Pause die Nachricht vom Tod ihres Mannes erhielt. Was machte sie? Sie spielte weiter… Frauen ihres Alters haben den Kampf ums Überleben gelernt – und die Kunst der Improvisation: aus dem etwas zu machen, was das Leben uns  zur Verfügung stellt.

Aus ihrem Mund stammen Sprüche wie: „Nee, ich bin nie auf die Idee gekommen, mich selbst zu verwirklichen. Dazu hatte ich keine Zeit.“ „Ich habe immer versucht, mit Anstand zu leben, was mir mein Schicksal vorgegeben hat.“

Am 15. Juni ist Heidi Kabel im Alter von 95 Jahren gestorben. Bei der Trauerfeier im Michel trug ihre Tochter das niederdeutsche Gedicht „Harvst“ von J.H. Fehrs vor, das Heidi Kabel sehr liebte. Darin heißt es: „To’t Leven höört de Dood,  so will’t de leve Gott, wi sünd als Bläder op en Boom, dat Leven is en Sommerdroom, vull Radels bet to Enn, vull Radels bet to Enn.“

Kein Mensch hat mich so oft zum Lachen gebracht wie Heidi Kabel. Sie hatte das Herz am rechten Fleck, ist für mich eine wunderbare, starke Frau, ein Vorbild in Sachen „Lebenskunst“. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Wiederholung vom „Tratsch im Treppenhaus“ – und habe einen Rittersporn in den Garten gepflanzt, ihre Lieblingsblume.