4. April 2020 – Menschen, die berühren

In Zeiten wie diesen gilt ein neues Gebot: Wir sollen auf körperliche Nähe und Berührungen verzichten! Die Folge: wir verpassen eine Menge Glückmomente. Das Hormon Oxytoxin, das uns Menschen fit hält und rundum wohltut, wird nicht ausgeschüttet. Kein Händedruck zur Begrüßung, keine Umarmung, kein Schmusen mit den Enkelkinder. Da fehlt was! – Bei Trauerfeiern fehlt es besonders: Das Halten der Hand, den Arm als Stütze anbieten, jemand mit seinen Tränen dicht an sich heranlassen.

In der Weisheit des Ostens heißt es: „Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren, ohne ihre Hände zu benutzen!“

Ja, es gibt Menschen, die berühren uns durch ihre Ausstrahlung, durch die Wärme in ihren Worten, die Weite ihrer Gedanken. Sie berühren uns durch ihre Freundlichkeit, durch einen Brief oder ihre innere Schönheit.

Da ist an einem Tag, der nicht ganz einfach für mich war, eine Andacht „Mittags um 12“, die mich berührt, vor allem durch ein Gebet, in dem ich mich gut aufgehoben weiß. – Manchmal sind es Lieder oder Texte – die uns erreichen, weil viele Menschen weitergeben möchten, was Mut macht, inspiriert und tröstet.

„Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren, ohne ihre Hände zu benutzen.“ – Diese Zeit braucht solche besonderen Menschen, die berühren und segnen, die Stimmungen verändern können, die „Gottesmomente“ schenken.

Sage mir, wofür du Zeit hast…

„Sage mir, wofür du Zeit hast – und ich sage dir, was dir die Dinge und die Menschen bedeuten.“ Dieser kluge Satz begleitet mich seit 20 Jahren. Wofür du Zeit hast, das sagt etwas über deine innere Hitliste aus.

Wahrscheinlich kennt ihr auch solche Gedanken wie: „Wenn ich erstmal Zeit habe, dann ….! Dann ordne ich die gesammelten Fotos und die Kisten mit „wer weiß, wann ich das nochmal gebrauchen kann“. Wenn ich erstmal Zeit habe, dann hübsche ich den Keller auf, dann trenne ich mich von Büchern und Kleidungsstücken, die nicht mehr (zu mir) passen. Ich gehe jeden Tag eine Stunde lang durch den Wald und rufe die Menschen an, bei denen ich mich schon lange mal melden wollte. Wenn ich erstmal Zeit habe, dann ist es vorbei mit der chronischen „Aufschieberitis“. Ich pack’s an und fühle mich hinterher so richtig gut.

„Sage mir, wofür du Zeit hast – und ich sage dir, was dir die Dinge und die Menschen bedeuten.“ – Ich muss mir wohl kleinlaut eingestehen, dass der Keller keine besondere Priorität hat in meinem Leben. Es ist mir wichtiger, Kontakte zu pflegen, zu schreiben, in den Garten zu gehen und etwas Leckeres zu kochen.

Und nun? – Ich akzeptiere, dass ich Vorlieben habe. Und für das Übrige gilt der Rat einer weisen LandFrau: „Das macht nichts, wenn du keine Lust dazu hast, dann arbeitest du eben ohne Lust.“ Klar, erledigt wird es trotzdem!

Heute morgen fand ich einen schönen Satz von Meister Eckhart: „Der gegenwärtige Augenblick ist das Fenster, durch das Gott in das Haus unseres Lebens schaut.“ – Und Gott schenkt bekanntlich beides: Das Wollen und das Vollbringen!

2. April 2020 – Nahe sein

Pastor Böhnke aus Ostercappeln hat sich etwas Pfiffiges einfallen lassen: Er stellte sich, ausgerüstet mit 2 Stühlen und einem Campingtisch vor den örtlichen Supermarkt – mit allen gebotenen Vorsichtsmaßnahmen, wie er sagt.

Die Menschen waren dankbar und haben sich gefreut, dass er da war, dass Kirche in diesen Zeiten „Flagge zeigt“. Eine Kassiererin kam raus zum Pastor und sagte, dass allein seine Anwesenheit schön sei, da sie sich mittlerweile so manches anhören müssten von den Kunden. Die Dame aus der Bäckerei hat ihn mit Keksen, Kaffee und Brötchen versorgt. Mit vielen Menschen aus dem Ort ist er ins Gespräch gekommen. Sie haben über den Turmbau von Babel diskutiert, über die Weltsituation im Allgemeinen, über die Probleme, die Eltern mit ihren Kindern haben (oder umgekehrt) – und auch über viel Schönes.

Der Pastor hat aus der Gemeinde erfahren, was er vorher noch nicht wusste. Auch die LokalPresse war da, erfreut über diese originelle Aktion und auch dankbar, dass es etwas zu berichten gibt. Wenn die Menschen in diesen Wochen nicht in die Kirche kommen können, dann geht Kirche eben zu den Menschen. Da gehört sie hin.

Danke, lieber Herr Pastor Böhnke für diese wunderbare Idee, die auf der Seite der Landeskirche Hannovers veröffentlicht wurde. Ich weiß nicht, ob ich bis Ostern genug Mut entwickeln kann, mich vor den Penny-Markt in Rehren zu stellen, aber dieses Bild von Kirche trage ich seit langem im Herzen: Den Menschen nahe sein, da, wo sie sind, bei dem, was sie bewegt, bei dem, was sie zu schultern haben. Den Menschen nahe sein in den Alltagen des Lebens, über Glauben und Zweifel sprechen, über Pläne und Wirklichkeit – und aufmerksam zuhören, was sie zu erzählen haben, was sie zwischen den Worten sagen möchten.

1. April 2020 – Gute Nachrichten

Ein treuer Kundenstamm schließt sich zusammen, um einen kleinen Laden in der Stadt zu unterstützen, einen Laden, der ein Ort für gute Gespräche und Begegnungen ist, an dem Menschlichkeit groß geschrieben wird. Das ist kein Scherz zum April, keine Utopie, sondern Wirklichkeit.

Große Museen bieten virtuelle Touren durch ihre Ausstellungen an. Zwischen Rehren und Bad Eilsen können Autofahrer ohne Staus die A 2 befahren. Musiker spielen die „Ode an die Freude“ – jeder aus seinem Wohnzimmer, verbunden via Internet auf einem großen Bildschirm, und lassen uns daran teilhaben.

Das sind gute Nachrichten inmitten der bedrückenden. Die Seele freut sich daran. Der Zukunftsforscher Matthias Horx ist davon überzeugt, dass Corona die Welt und ihre Menschen verändern wird. Das entspricht dem Bauchgefühl, von dem mir viele Bekannte in diesen Wochen erzählen. Wir werden so etwas wie Demut neu entdecken, den Wunsch, die Welt lebenswerter und menschlicher zu machen. Wir werden Qualität mehr schätzen lernen als Quantität.

In allem, was gerade an ihnen rüttelt und schüttelt, fragen Menschen nach dem, was wesentlich ist und worauf sie getrost verzichten können. Sie fragen nach dem, was dem Leben und ihren Beziehungen gut tut – und was die Welt im Innersten zusammenhält. Pille-Palle-Probleme bleiben außen vor.

Ich habe Frauen kennengelernt, die viel durchgemacht haben in ihren 70, 80 Jahren. Bei allem, was war, haben sie sich Glauben, Liebe und Hoffnung bewahrt – und einen Glanz in ihren Augen und Herzen. Sie verstehen es, aus dem etwas zu machen, was ihnen der Tag an Zutaten zur Verfügung stellt. Sie machen mir Mut.

31. März 2020 – Hamstern

Selbst die Klügsten im Lande wissen nicht, wie’s weitergehen wird. Wie wir so sind: wir sorgen vor, schaffen Sicherheiten und legen Vorräte an. Erwachsene Menschen streiten sich im Supermarkt um’s Klopapier. Nudeln, Reis und Mehl stehen als Basics ganz oben auf der Einkaufsliste – und Hefe! Die Gesundheitsbewussten besorgen Ingwer und Kurkuma, die Genießer wählen Wein für beschwingte Abende. Unsere Regale und Tiefkühltruhen sind gut gefüllt. Das beruhigt.

Viele fragen sich, wann die Einschränkungen aufgehoben und die Viren müde werden, wann wir einander endlich wieder umarmen, knuddeln und zum Frisör gehen dürfen. Wann dürfen wir mit Freunden grillen, anstoßen, in die Kirche gehen und vor allem: die Enkel besuchen?

Ich kenne kaum jemand, der jetzt cool bleiben kann – Bilder aus Italien, Spanien und Griechenland gehen unter die Haut. Was wir gut gebrauchen können, sind Geschichten, die Mut machen, Sätze, die aufbauen, Nachrichten, die hoffen lassen, Bilder, die uns daran erinnern, wie schön das Leben sein kann. Fotos von Menschen, die wir liebhaben, Lieder, bei denen wir mit der ganzen Bandbreite unserer Gefühle aufgehoben sind. – Und Spaziergänge, die uns helfen, den Kopf frei zu bekommen. Die Theologin Dorothee Sölle hat gesagt: „Jeder Mensch braucht einen Hoffnungsschrank“, braucht Vorräte für sein Innenleben.

Es ist gut, dann und wann den Tag und die Gedanken zu unterbrechen. Wir erinnern uns an das große Leben, daran, dass wir nicht allein auf dem Weg sind. Der lebendige Gott ist bei uns. Wir tun, was wir können und bitten Gott, sich um das zu kümmern, was außerhalb unserer Möglichkeiten liegt.

30. März 2020 – Nähe und Distanz

Seit zwei Wochen kann er nicht mehr besucht werden, dabei bräuchte er die Nähe seiner Liebsten, vertraute Gespräche, Augen-Blicke jetzt dringender als je zuvor, um wieder zu Kräften zu kommen, um sich nicht von allen abgeschottet zu erleben. Der Kopf versteht, dass ein Klinikum das Risiko von Ansteckungen minimieren muss. Das Herz leidet – und mancher Angehörige kommt daheim nicht mehr zur Ruhe.

Abstand kann weh tun. Abstand, wenn ein 16-jähriges Mädchen für ein Jahr als Austauschschülerin nach Venezuela reist. Wenn der Beruf es erfordert, dass Eheleute nur am Wochenende zusammen sein können, wenn Kinder und Enkelkinder uns zu Ostern nicht besuchen dürfen, wenn der, dem man mal ganz nah war, sich zurückzieht.

Liebe hält manches aus. Sie reicht bis ins Weltall – wenn der Papa oder Liebste dort unterwegs ist. Manche Freunde haben wir jahrelang nicht gesehen – und können immer wieder anknüpfen an das, was uns im Innersten verbindet. Da gibt es ein starkes, unsichtbares Band, dass Abstand verträgt.

Wir sind derzeit angehalten, das Haus nur so wenig wie möglich zu verlassen. Für viele Menschen ist das eine enorme Belastung. Entweder dadurch, dass sie nicht nur allein, sondern einsam sind, oder dadurch, dass sie sich als Familie aneinander reiben, auf den Geist gehen, spüren, dass sie es nicht lange miteinander aushalten, dass alles viel zu eng ist.

Du kannst dich einsam fühlen in Gesellschaft, du kannst dich Menschen nahe fühlen, die weit von dir entfernt leben. Menschen können viel reden und sich nichts zu sagen haben. Menschen können sich berühren mit ihren Worten, dadurch, dass sie eines Geistes sind, dem anderen einen Einblick in ihr Herz gewähren.

Bei allem Abstand, den wir momentan wahren müssen, wünsche ich uns allen die wertvolle Nähe zu anderen Menschen. Und die Nähe zu Gott, der versprochen hat, uns gerade in Zeiten wie diesen besonders nahe zu sein!

29. März 2020 – Liebe lebt auf

Auf geht’s in die neue Gartensaison. Mag sein, dass es etwas vorwitzig war, ich habe Samen für Mini-Schlangengurken gelegt. Wenn es gut geht, können wir den ganzen Sommer davon essen – sogar den Nachbarn etwas abgeben. Gärtnern lebt vom Vertrauen. Da wird etwas wachsen, auch, wenn ich es jetzt noch nicht sehe.

Die Samenkörner werden sich auflösen. Und später stehst du staunend da und siehst, dass etwas Neues wächst. Im Garten sind wir dem Geheimnis des Lebens, der Weisheit Gottes sehr nah. In einem Kirchenlied von Jürgen Henkys (Evang. Gesangbuch Nr. 97) heißt es: „Liebe lebt auf, die längst erstorben schien.“

Heute war die Melancholie meine Begleiterin im Gewächshaus. Ich dachte an so ein altmodisches Wort wie „Hingabe“. Ein Samenkorn gibt sich hin. Du denkst so ganz menschlich: „Och schade, muss das sein? Geht das nicht leichter?“ Aber wir kennen Hingabe im besten Sinne: Mütter und Väter geben sich hin für ihre Kinder, Menschen im Ehrenamt für andere. Viele arbeiten in ihrem Beruf mit Hingabe und Begeisterung.

Herbert Grönemeyer hat ein Lied geschrieben – ganz aktuell – als Dank an alle, die jetzt ihre Zeit, ihre Liebe und Kraft schenken.

Sie sind die Helden dieser Zeiten, unsere Rückgrate, unser Stand. Trauen sich, ihre Grenzen weit zu überschreiten für dich und mich, nehmen dieses Land in ihre Hand. Sing ein Lied für sie. Isolier dich für sie. Sie arzten, pflegen, transportieren, kassieren, bewachen, forschen, schützen, ziehen. Sorgen für das Morgen. Sorgen für das Lebenskoffein.

Danke an Herbert Grönemeyer, der bestimmt möchte, dass dieses Lied sich schnell verbreitetet.

28. März 2020 – Che sera, sera

Es ist Anfang der 60er Jahre gewesen, als Doris Day ihren großen Hit gesungen hat: „Che sera, sera, whatever will be, will be, the future’s not ours to see, que sera, sera.“ Bis heute singe ich diesen Ohrwurm mit Begeisterung, aus tiefstem Herzen.

Wir wissen nicht, was kommt. Er war weise, der Seelsorger, der mir vor vielen Jahren empfahl, die Termine im Kalender mit einem Bleistift einzutragen. Neulich habe ich an ihn gedacht, als ich bis Ende April viel zu radieren hatte. „Che sera, sera“ – wie oft kommt es anders als geplant, erhofft, erbeten. Ungebeten knallt etwas dazwischen. Wir können uns aufregen und schimpfen, nach einem Schuldigen suchen, die berühmte „Warum-Frage“ stellen, schmollen, uns als Opfer der Umstände fühlen. „Das ist nicht fair“ mögen wir denken und sagen, oder in Traurigkeit versinken.

Das Lebensmotto meiner lieben Freundin Gerdi heißt: „Es ist, wie es ist!“ – „Was ist, das kannst du nicht ändern, aber was du daraus machst, das liegt bei dir.“ So hat sie ihr über 90-jähriges Leben gestaltet, auch jetzt im Seniorenheim. Eine starke, kreative Frau.

Im Vaterunser beten wir „Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden“ und sagen damit Ja zu dem, was ist. Ich bete gerne noch etwas anderes: „Deine Liebe geschehe wie im Himmel, so auf Erden“ in dieser Welt, für die Menschen, mit denen ich verbunden bin. „Deine Liebe geschehe – wenn du möchtest, auch durch mich!“

27. März 2020 – Hoffnungsmenschen

Sie hatte eine schlimme Zeit. Einen Mann mit ALS, wenig Hoffnung und eine Menge Probleme. Ein älterer Herr hatte ihr damals gesagt: „Und trotzdem geht jeden Morgen im Osten die Sonne auf!“ – Dieser Satz hat ihr geholfen, durch die bangen Nächte zu kommen, von einem Tag zum anderen.

Der schwedische Schriftsteller und Pastor Tomas Sjödin schreibt, dass er jeden Morgen kurz vor dem Sonnenaufgang aufsteht. Er kocht sich einen Kaffee, setzt sich in den Sessel seines Arbeitszimmers und genießt, wenn es hell wird, wenn die Dunkelheit sich verzieht. Diese Zeiten haben sich in seiner Seele eingeprägt. „Es ist etwas zutiefst Hoffnungsvolles, mitzuerleben, wie die Nacht in den Tag übergeht….“. Jeden Morgen! Tomas Sjödin weiß, wie dunkel die Nächte des Lebens sein können, hat zwei Kinder verloren.

Es wird hell! Wie wunderbar sich das anfühlt, wenn eine unruhige Nacht vorbei ist, in der wir uns mit wilden Grübeleien von einer Seite zur anderen gewälzt haben, wenn wir nach dem Kranksein wieder munter sind, wenn Probleme ihre Wucht verlieren, wenn atmosphärische Störungen in der Familie sich auflösen, wenn es in der Weltpolitik bei Verbalattacken bleibt, die Waffen aber schweigen.

Wir gehen davon aus, dass eine Zeit kommt, in der CORONA nicht mehr das beherrschende Thema sein wird, das viel Angst, Leid und Tod in die Welt bringt. Bis dahin können wir füreinander Lichtblick und Lebensflüsterer sein, einander Mut machen, mit kleinen Gesten Großes bewirken, die Herzen von Menschen erreichen.

Das Leben feiern, obwohl wir nicht wissen, was kommt. Die Sonne genießen, trotz allem, was die Welt gerade heftig durcheinander wirbelt. Einander vom Schweren des Lebens erzählen und gleichzeitig Lieder, Bücher, Gebete, Erinnerungen und Menschen kennen, die Hoffnung und Durchhaltekraft schenken. „Befiehl du eine Wege und was dein Herze kränkt, der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

Buchempfehlung: Tomas Sjödin „Beginne jeden Tag wie ein neues Leben“, SCM-Verlag

26. März 2020 – Ich wollte nur mal deine Stimme hören

Ein Hoch auf alle, die das Telefon erfunden und weiterentwickelt haben. In Zeiten wie diesen ist es Gold wert, dass wir einander anrufen können. „Ich wollte nur mal deine Stimme hören!“ Es gibt viel zu erzählen, von Kellern, die gründlich ausgemistet und geputzt werden, von der Kanzlerin, die jetzt in Quarantäne ist, von Blumenläden, die schließen mussten und wir nicht wissen, wo wir zukünftig Salatpflanzen kaufen können. Es geht um Klopapier-Hamsterer und um die Angst vor dem, was kommt. So, wie Oma immer sagte: „Watt wert dorvon?“

Wir philosophieren, wie wir wohl in sechs Wochen aussehen werden, wenn wir bis dahin nicht zum Friseur gehen können, über den Luxus, in einem Haus mit großem Grundstück wohnen zu dürfen, in Waldnähe – während andere in der Stadt auf 80 qm mit zwei Kindern leben. Wir teilen das Leid, die Enkelkinder nicht besuchen zu können – oder den lieben Menschen, der gerade im Krankenhaus liegt, dem Nähe jetzt so gut täte. Wir fragen uns, wie die Corona-Krise die Welt verändern wird und uns selbst – und wann Alleinsein als Einsamkeit empfunden wird. Und wir denken an das unfassbare Leid, überall in der Welt!

Eine erzählt, dass sie jeden Abend eine Kerze anzündet und betet. Sie spürt, dass sie von einer Kraft getragen wird, die nicht ihre eigene ist.

Wenn Sie mich heute angerufen hätten, dann hätte ich Ihnen vom „Ingwer-Shot“ erzählt, von dem mein Mann und ich jetzt jeden Tag ein Schnapsglas voll trinken. Er soll das Immunsystem stärken.

100 Gramm Ingwer schälen und in kleine Stücke würfeln. Mit dem Saft von 3 Orangen und 3 Zitronen in einen Topf geben und mit dem Stabiler auf höchster Stufe 20 – 30 Sekunden pürieren. Dann die Flüssigkeit durch ein Sieb in eine Schüssel geben. 50 ml Agavendicksaft (oder Honig), 1 TL Zimt, 1 Messerspitze Cayennepfeffer und 2 TL Kurkuma hinzufügen und alles noch einmal gut durchmixen. Den Saft in eine Flasche abfüllen und in den Kühlschrank stellen. Die Menge reicht für ca. 7 Tage für 2 Personen.