Fang erst einmal an

Wie sie wohl zu ihren Weisheiten gekommen sind, unsere Alten. So ganz ohne psychologische Ratgeber und Coaches, ohne Lebenshilfe-Talkshows. An einem Tag, an dem ich mir am liebsten die Bettdecke über den Kopf gezogen hätte, an dem meine Stimmung nicht stimmte, an dem ich kraft- und lustlos einfach nicht in die Puschen kam, da sagte Großmutter: „Fang doch erst mal an!“

„Gut, ich fange an!“, so habe ich es ihr versprochen. Und was passiert? Nachdem die Schwerkraft überwunden ist, ändert sich meine Befindlichkeit. Ich bekomme Lust auf mehr. Kleine Anfangserfolge beflügeln mich zu mehr.

Stellen Sie sich vor: Ich beschäftige mich 15 Minuten mit Freund Giersch und spüre, wie mir gute Gedanken zufliegen, wie es flutscht. Ich sitze 15 Minuten an der Steuererklärung und komme nicht davon los.

Mag sein, dass es bei uns Menschen ähnlich ist wie bei einer Rakete. Die braucht unvorstellbar viel Schubkraft, um die Erdanziehung zu überwinden. Aber wenn sie erst einmal auf ihrer Bahn ist, dann steht ihr der ganze Himmel offen.