Mist

Das Pferd macht im Stall den Mist, und wiewohl der Mist Unflat und Gestank in sich hat, zieht dasselbe Pferd denselben Mist mit großer Anstrengung auf das Feld, und daraus wächst edler, schöner Weizen und der edle, süße Wein, der nirgends so wachsen würde, wäre der Mist nicht da.

Ebenso trag deinen Mist – das sind deine eigenen Schwächen, mit denen du nicht fertig werden, die du nicht ablegen und überwinden kannst – mit Anstrengung und Fleiß auf den Acker des liebevollen Gottes und breite den Mist auf das edle Feld: ohne Zweifel wächst daraus in demütiger Gelassenheit edle, wonnigliche Frucht.

Johannes Tauler