5. Dezember – Ich war dann mal weg

Eingangshalle Kloster Arenberg

Der Wunsch wohnte lange im Herzen, dann war es endlich soweit: Eine Woche Auszeit im Kloster Arenberg bei Koblenz. Mal weg von allem, was den Kopf und die Tage füllt. Herrlich: Das Haus, die Gärten, das Vital-Zentrum – mit Schwimmbad, Kneipp-Becken und allem, was dem Körper wohltut – das wunderbare Essen, das Tanzen und vieles mehr …..

Die älteren Dominikanerinnen erzählten aus ihrem reichen Leben und strahlten eine große Fröhlichkeit aus. Morgens begann der Tag mit Tautreten, Spaziergang und einem geistlichen Impuls . Zu „Let it be“ habe ich viel über Gelassenheit gelernt. Schnell ergaben sich mit den Hausgästen Gespräche über die Geschichten des Lebens, am liebsten bei Kaffee und Kuchen in der Sonne. Ich kann jetzt 20 Minuten die Stille genießen, das habe ich bei der Mittags-Meditation gelernt! Die Dachterrasse mit Blick auf Koblenz lud am Abend ein, den Tag mit einem Glas Wein zu beenden.

Und dann war da noch eine Klagemauer im Park. Dort stand: „Manchmal können symbolische Handlungen helfen, in schwierigen Situationen weiterzugehen. Wir laden Sie ein, Ihre Not und Klage, was auch immer Sie belastet, ins Wort und auf Papier zu bringen. Den Zettel dürfen Sie gerne in eine Ritze der Klagemauer stecken. Jährlich in der Osternacht werden die Zettel im Osterfeuer verbrannt.

Schon jetzt bin ich voller Vorfreude auf meinen nächsten Besuch im Kloster Arenberg!

4. Dezember – Sternstunden

Nun hängt er wieder auf der Terrasse: der große Herrnhuter Stern! Ein Licht im Dunkeln. Ein Licht, das uns den Weg zeigt zu Frieden, Trost und Menschlichkeit? Mir fallen die „Sternstunden der Menschheit“ ein, geschrieben von Stefan Zweig: 14 Ereignisse, die die Geschichte der Menschheit verändert haben.

Sternstunden wünsche ich mir für unsere Welt. Uneinsichtige kommen zur Einsicht. Die meistens ICH denken, entdecken das Wir. Junge Leute haben innovative Ideen, die der Schöpfung guttun. Menschen, die sich fremd sind, gehen aufeinander zu. Die Mentalität von immer mehr, immer größer, immer schneller ist ein Auslaufmodell – wir fragen nach dem gesunden Maß!

Sternstunden wünsche ich für uns alle! Freunde, mit denen wir im Geist verbunden sind. Vertrauen, lieben und hoffen können in einer Welt, die uns gerade einiges zumutet. Von Gott eine Kraft bekommen, die uns über uns selbst hinauswachsen lässt. Erkennen, dass es hinter unserem Horizont immer noch weiter, noch viel weiter geht.

3. Dezember – Weihnachtsbrief der Präsidentin

Elisabeth Brunkhorst, die Präsidentin der Niedersächsischen LandFrauen, schreibt in jedem Jahr einen Weihnachtsbrief. Gerne gebe ich ihre guten Gedanken und Worte in Auszügen an Sie weiter:

„Die Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber der Zukunft geben fürs Leben die richtige Haltung.“ (Dietrich Bonhoeffer)

Liebe LandFrauen!

Was ist heute die richtige Haltung? Oder besser gesagt: Welche Haltung wünschen wir uns in der Familie, im Freundeskreis und in unserer Gesellschaft? Mir fallen Werte wie Respekt, Vertrauen, Verantwortung, Ehrlichkeit, Toleranz, Dankbarkeit, Mut und Zivilcourage ein.

Angesichts der Krisen, die wir aktuell erleben – von Fachkräftemangel und Inflation über Unwetterkatastrophen bis hin zum Krieg gegen die Ukraine und dem Konflikt in Nahost – kann uns Angst überfallen. Doch Angst lähmt uns, wir denken mehr an uns selbst, verlieren die Gemeinschaft aus den Augen, igeln uns ein und wollen nichts mehr sehen und hören.

„Wer nichts waget, der darf nichts hoffen.“ – Mit diesen Worten ruft uns Friedrich Schiller zur Aktivität auf. Und Aktiv-Sein fängt damit an zu schauen: Wo kann ich mich mit meinen Stärken, mit meinem Können einsetzen? Wer Veränderung will, beginnt am besten bei sich selbst – auch kleine Dinge können ein Anfang sein. Und fragen wir uns doch auch: Wie sieht die Welt um uns herum wirklich aus? Gibt es auch Gutes? Gerade in diesen Zeiten tut zum Beispiel ein ehrliches Lächeln oder das kleine Wort „danke“ an unsere Mitmenschen so gut…..

Ihnen und Euch allen wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest mit vielen dankbaren Momenten, Hoffnung für eine gemeinsame Zukunft und eine positive Lebenshaltung für das neue Jahr.

Herzlich Ihre Elisabeth Brunkhorst

2. Dezember – Die Welt von oben sehen

Eingang zur Kirche in Hattendorf

Astronaut Dr. Matthias Maurer, der 600. Mensch im All, war zu Gast in der Talkshow „Riverboat“. Mit 28 000 km/h hat er immer wieder in 90 Minuten die Erde umkreist – und von oben einen völlig neuen Blick bekommen, das Staunen gelernt angesichts dessen, was er aus seiner gläsernen Kuppel entdecken konnte. Der traurigste Tag war der 24. Februar 2022, als ein dunkler Fleck über der Ukraine zu sehen war, nur 3 1/2 Flugminuten von seiner Heimat entfernt. „Was machen die da unten für einen Unsinn?“

Der Adventskranz ist aufgehängt. Die Sehnsucht dieser Wochen ist: Es möge hell werden, was gerade düster ist. Es möge heil werden, was nicht heil ist. Über allen Nachrichten und Prognosen, über dem Hier und Heute möchten wir uns aufgehoben wissen in einem großen Ganzen, beim Schöpfer und Vollender allen Lebens. Ich möchte die Hoffnung pflegen, dass Leben mehr ist, viel mehr ist als die Wirklichkeit hier unten!

1. Dezember – Lichtblicke

Ein wunderschöner Abend in der Kaffeestube Idensen. Die LandFrauen stimmen sich ein auf den Advent und finden Gefallen an der Idee, jeden Tag für einen Lichtblick zu sorgen. Es muss nichts Großes sein. Kleine Gesten mit Herz tun gut in dieser Zeit.

Menschen können sich nicht nur mit Corona und Erkältungen infizieren, sondern auch mit dem Gefallen daran, Freude zu bereiten, die Welt ein bisschen freundlicher zu machen, etwas vom Licht Gottes aufleuchten zu lassen! Ein charmanter Gedanke!

Herzlich willkommen zum Adventskalender 2023!!

Offene Türen und Herzen

Was ist denn da los? Auffallend viele Menschen strömen in die Hamelner Marktkirche. Eine bunte Mischung: Touristen, Shoppende, Gemeindemitglieder und solche, die sich sehnen nach Wärme und Essen. Der freundlichen Einladung draußen folgt ein herzlicher Empfang im Turm. Ein verführerischer Duft von Waffeln strömt mir entgegen. Lange Tischreihen sind hübsch geschmückt und voll besetzt.

Vier Tage Vesper-Kirche! Vier Tage unter einem großen „WILLKOMMEN“!! Fühl dich willkommen mit allem, was du mitbringst und was du suchst. Hinter dem Altar laden Liegestühle zum Ausruhen ein. Die Kirche lebt!!

Ich treffe „Grüne Damen“, die Diakonie, das Angebot zum kostenlosen Haareschneiden für alle, die wenig Geld haben. Menschen mit sehr unterschiedlichen Lebensläufen kommen miteinander ins Gespräch, hören einander zu. Die mir so vertrauten LandFrauen aus dem Kreis Hameln-Pyrmont sorgen für Kaffee und Kuchen. Es gibt Musik und Kultur und kleine geistliche Impulse. Natürlich weiß ich es nicht genau, aber ich kann mir lebhaft vorstellen, dass Gott seine Freude hat an dieser lebendigen Kirche mit einer fröhlichen Willkommenskultur! Mitten in der Stadt!

Von guten Mächten wunderbar geborgen

Die Erinnerungsfeier ist ein wertvolles Ritual in unserer Hospizgruppe. Wir denken an Menschen, die uns nahe waren – und deren Nähe und Liebe wir jetzt vermissen. Sie sind da in unseren Herzen und Köpfen, in vielen Geschichten, die wir erzählen.

Wir treffen uns im „Schafstall“, der zum Stift Obernkirchen gehört, zu einem Abend voller Emotionen. Die Trauer verbindet. „Kennst du das auch?“- Wir zünden ein Licht an für die Verstorbenen und nennen noch einmal ihre Namen – in der Hoffnung, dass sie jetzt im großen Licht und Frieden geborgen sind. „Du bist mein in Zeit und Ewigkeit“, das bleibt!

Ein Chor singt Lieder, die Tränen fließen lassen und etwas beschreiben, was über das Hier und Jetzt hinausreicht, über alles, was uns aufgegeben ist. Die Gemeinschaft tröstet und der eine oder die andere spürt etwas von dem, was Dietrich Bonhoeffer geschrieben hat: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und gang gewiss an jedem neuen Tag.“ (Evangelisches Gesangbuch, Nummer 65)

Es geht durch unsre Hände, kommt aber her von Gott …

Erntedank! In der Kirche (hier: St. Nikolai in Rinteln) gibt es eine Kostprobe von dem, was alles gewachsen ist. Ein Bild zum Verlieben! Bei allem, was an Früchten, schönen Dingen und Köstlichkeiten zu sehen ist, mag jede/jeder in Gedanken dazulegen, was sein/ihr Leben reich gemacht hat im vergangenen Jahr, wofür er/sie dankbar ist.

Alles Leben ist ein Geschenk. Jeder Herzschlag. Jeder Sonnenaufgang. Wertvolle Menschen an unserer Seite. Momente des Glücks. Glückliche Fügungen, oder die Erfahrung, dass Hilfe kam, als wir sie so nötig brauchten. Es macht die Größe und Vornehmheit eines Menschen aus, wenn er weiß: Das Leben ist ein Geschenk! Egal, wie sorgfältig ich geplant, gearbeitet und alles bedacht habe, ich habe nicht in der Hand, wie sich etwas entwickelt.

Ein Dank an die Landwirte. Der kommt oft zu kurz. Dabei sind sie doch unsere großen Landschaftsgärtner! Wenn wir Besuch haben bei uns im Auetal, kommt regelmäßig der Satz „Was ist das hier schön!“ – Die gelben Rapsfelder im Frühling. Frisch bestellte Äcker, auf denen die Saatrillen wie am Lineal gezogen sind. Felder mit Gerste und Weizen, mit Sonnenblumen, Lein und Mohn. Felder, die mit einem eleganten Schwung in die Wälder hineinragen. Eine wunderbare Kulturlandschaft.

Landwirten denken in Generationen, im besten Sinne „nachhaltig“. Ihr Arbeitsplatz ist ihr Zuhause, ihre Heimat, ihre Lebensgrundlage!

Gott und den Menschen sei Dank, heute am Erntedankfest. In ganz Deutschland feiern wir das. Mal sehen, wer uns nachher noch über den Weg läuft, wem wir etwas Freundliches sagen können. Danken macht schön und sympathisch.

Zitronenwasser

Das Foto zeigt Amalfi-Zitronen. Wunderbar. Ob sie wissen, welche wertvollen Wirkungen man ihnen nachsagt? Zitronenwasser, zu Beginn des Tages lauwarm getrunken, soll ein Allround-Heilmittel sein.

Es soll Entzündungen hemmen, kurbelt den Stoffwechsel an, fördert die Verdauung, reinigt die Nieren, entschlackt, entgiftet und entsäuert, hilft beim Abnehmen und sorgt für gute Laune …. So viel des Guten! Ich werde es probieren!

Eine halbe Zitrone auf 300 ml lauwarmes Wasser, eventuell noch mit etwas Ingwer angereichert. Nach dem Aufstehen trinken, 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit.

Jeder bringt eine Kleinigkeit mit

Ich liebe Mitbring-Buffets! Wie hier im Kreis der Trauerbegleiter. Jede/jeder bringt eine Kleinigkeit mit. Das ist gut zu schaffen. Das ist bunt, lecker und inspirierend. Erstaunlich, was da zusammenkommt!

So vielfältig und reich kann auch die Gemeinschaft einer Familie, eines Vereins, einer Gesellschaft sein! Jede einzelne hat ihre Begabungen, ihr Charisma, ihre Möglichkeiten. Je mehr sich aktiv beteiligen, desto mehr Leben zieht ein, desto mehr kann bewegt werden.

Ich zitiere immer wieder gerne Gräfin Leutrum zu Ertingen, die Gründerin der LandFrauenvereine: „Die Vereine werden das sein, was wir selbst aus ihnen machen. Und je mehr sich lebendig einbringen, desto fruchtbarer wird es für alle sein.“