23. Dezember – Binde deinen Karren an einen Stern

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Im letzten Jahr bin ich als Prädikantin verabschiedet worden. Dazu gehörte ein Wort auf den Weg. „Binde deinen Karren an einen Stern“ (Leonardo da Vinci) hatte die Pastorin ausgewählt.

Der Karren mit dem, was zum Menschenleben dazugehört, ist voll beladen und kann zeitweise sehr schwer zu ziehen sein. Wer wüsste das nicht! Manches haben wir uns selbst aufgepackt – je tüchtiger, desto mehr. Manches wird uns aufgepackt: Abschied nehmen, Verantwortung tragen, enttäuscht werden, nicht (mehr) so können, wie man möchte, verlieren, altern ….

„Binde deinen Karren an einen Stern!“ Du hast leicht reden, lieber Leonardo! Wenn das so einfach wäre. Sterne strahlen am Firmament, ganz weit weg von uns. Zwischen unserem Karren und den Sternen liegen Welten! Ja, ich hab Himmelssehnsucht. Sehnsucht nach etwas, das größer ist als ich selbst, als das, was ich um mich herum vorfinde. Aber ich weiß, was Erdenschwere bedeutet, wie sie einen Menschen klein halten kann und mürbe macht!

Morgen ist Heiligabend! Gott wird Mensch, damit wir nie mehr alleine sind vor dem Karren, den wir zu ziehen haben! Wir ziehen jetzt mit einer Kraft, die nicht von dieser Welt ist! Das ist ein Bild, das mutig, fröhlich und gelassen macht! Gerade jetzt, einen Tag vor dem großen Fest!

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