13. Dezember – Licht im Dunkeln

Foto: Pixabay, Christina Zelterberg

Stellen Sie sich vor: Gestern Abend ist uns in Bückeburg ein Engel begegnet! Ein hübsches Mädchen im langen weißen Kleid, mit blonden Haaren und einem strahlenden Gesicht. – So ähnlich stelle ich mir die Lucia vor, deren Festtag heute in Schweden gefeiert wird. Lucia trägt einen Kranz mit brennenden Kerzen auf dem Kopf. Sie bringt Licht ins Dunkel bei ihren Besuchen in Altenheimen und Krankenhäusern, bei Menschen, die allein sind, die es schwer haben. Die Hände hat sie frei, um Gutes tun zu können.

„Kannst du das Licht noch anlassen?“, bitten die Kinder. Sie können besser zur Ruhe kommen und einschlafen, wenn es nicht ganz dunkel ist. Ich kann das gut verstehen. Dunkelheit macht Angst. Wie viele Menschen wünschen sich Lichtblicke, Hellmacher, Tröster, Mutbringer ….! Einen, der sie aus dem Grübeln befreit, der Enttäuschungen, Überforderung und Trauer mit ihnen teilt. – Dass wir mehr miteinander reden als übereinander. Dass wir aufeinander zugehen und nicht allein lassen. Es gibt unter uns eine große Sehnsucht nach Licht! In der großen Welt und in den Häusern nebenan!

Für heute wünsche ich uns „lichte Momente“.

12. Dezember – Gute Nachrichten

Gestern bei der Caritas, heute bei der AWO: Es gibt noch gute Nachrichten in der Welt – inmitten der düsteren! Es gibt Tafeln, Frauenhäuser, Schuldnerberatung, das Café Kinderwagen zur Begleitung von jungen Eltern. Es gibt Hilfe bei häuslicher Gewalt, Arbeitslosigkeit und Problemen in der Familie. Es gibt die Beratung und Begleitung von Zuwanderern. Wer in Not gerät, kann sich auf die Hilfe dieser Organisationen verlassen, in denen viele Ehrenamtliche mitarbeiten.

Gute Nachrichten! Es gibt Freunde, die nicht im Stich lassen. Menschen, die andere besuchen. Männer, die Kaputtgegangenes reparieren, damit nichts Neues gekauft werden muss. Männer und Frauen in der Freiwilligen Feuerwehr, die nachts aufstehen, wenn ein Notruf kommt. Leute, die es schaffen, einen Aufsitzmäher gemeinsam zu nutzen. Es wird viel geholfen, aufeinander geachtet und gepflegt. Oft im Stillen.

Gute Nachrichten! Das Herz schlägt 100 000 mal am Tag. Mit großer Verlässlichkeit geht jeden Morgen die Sonne auf. Menschen pflanzen Bäume und füttern im Winter die Vögel. Im Briefkasten liegen Weihnachtskarten. Einer ruft an, der sich lange nicht gemeldet hat. Fußpflege und Osteopathie sind eine Wohltat. Mit Segen gehst du anders durch die Welt. Die Brieftägerin will nicht aufgeben, obwohl die Zahl der Pakete immer größer wird. Die Kekse sind gelungen, aus der Dusche kommt angenehm warmes Wasser…. Und Reinhard Mey singt „Über den Wolken“.

Es gibt sie, die guten Nachrichten! Gracias a la vida!

11. Dezember – Von guten Mächten geborgen …

Wir zünden eine Kerze an und schicken gute Gedanken, Wünsche und Gebete auf den Weg. Zu Menschen, die uns viel bedeuten. Zu denen, die Verantwortung tragen in Berlin, Paris, Washington, Moskau, Jerusalem, Damaskus und Peking.

Wir bitten um Kraft und Heilung für jemand, der gerade eine schwierige Zeit hat. Um Frieden für die Welt. Für unsere erwachsenen Kinder. Für die Zukunft der Enkel. Für jemand, der trauert und vermisst. Für die Schöpfung, die leidet.

Wir bitten um Einsicht, um Veränderungen, die um des Lebens willen wichtig sind. Wir vertrauen Gott die an, auf die wir keinen Einfluss haben. Die vielen Kerzen im Dom zeigen an, wie groß die Sehnsucht ist, nicht allein zu bleiben und zu lassen mit dem, was ist – von guten Mächten geborgen zu sein.

10. Dezember – You’ll Never Walk Alone

„Das war mega cool“, sagte Enkelin Hanne (10) nach einem Besuch im Dortmunder Fußballstadion. 73 500 Menschen waren gekommen: Junge und Alte, Borussia-Fans und andere Singfreudige. Ein Weltrekord!

„Dortmund singt Weihnachtslieder“. Bei gedimmten Licht wurden die Texte auf der Rasenfläche für alle gut sichtbar eingeblendet. Das musikalische Programm war vielseitig: Die „Weihnachtsbäckerei“, „Jingle Bells“, „Feliz Navidad“, „Kling Glöckchen klingeling, „O du fröhliche“. „Der Stern über Bethlehem“ gehörte ebenso dazu wie „Leuchte auf, mein Stern Borussia“,

Da, wo sonst Emre Can, Julian Brandt und Nico Schlotterbeck unterwegs sind, zauberte eine faszinierende Technik stimmungsvolle Bilder auf den Rasen. Die Leuchten der Handys sorgten für ein festliches Lichtermeer. Es versteht sich von selbst, dass er keine Pyrotechnik gab, bei manchen Liedern allerdings 100 Dezibel.

Das Singen verbindet die Menschen. Ist es das „Wir-Gefühl“, die Sehnsucht nach Frieden, Menschlichkeit und Herzenswärme? Ist es in dieser Zeit der Wunsch, etwas vom Glanz des Himmels möge in unsere Welt, in unseren Alltag strahlen? „You’ll Never Walk Alone“ passte gut zur Stimmung im Stadion.

9. Dezember – Fitmacher

„Welche Gemüsesorte weist roh den höchsten Vitamin C – Gehalt auf?“ Das war eine der Fragen, die wir im botanischen Garten in Oldenburg beantworten durften. Richtig, es ist der Grünkohl, auch unter dem Namen Oldenburger Palme oder Braunkohl bekannt.

Ich kenne ihn seit der Kindheit in Verbindung mit Kasseler und Kohlwurst. Lecker! Davon konnten wir uns beim Essen im Ratskeller überzeugen – hier sogar mit Pinkel, einer besonderen Spezialität. Dass der Kohl beim langen Kochen viel von seinen wertvollen Vitaminen verliert, leuchtet ein!

Wir wurden auf Smoothies hingewiesen, mit der gesunden Mischung aus rohem Grünkohl, Banane, Apfel, Orange und Wasser. Wer mag, gibt ein paar Walnüsse dazu. Ein echter Fitmacher, der richtig gut schmeckt. Und alle Vitamine bleiben erhalten! Das können wir in dieser Zeit gut gebrauchen!

Sogar mein Smoothie-kritischer Mann war vom Geschmack begeistert!

8. Dezember – Aus stillen Fenstern

Foto: Kornelia Budde, Rinteln

Aus stillen Fenstern

Wie oft wirst Du gesehn
aus stillen Fenstern,
von denen du nichts weißt.
Durch wieviel Menschengeist
magst du gespenstern,
nur so im Gehn.

Dieses Gedicht von Christian Morgenstern (deutscher Schriftsteller, 1871 – 1914) begleitet mich schon lange.
Wir werden gesehen aus stillen Fenstern.
Andere nehmen uns wahr, unsere Worte und Gesten, Kleines und Großes, Bewusstes und Unbewusstes.
Sie nehmen uns wahr als Autofahrerin, Mutter, Nachbarin, Patientin, Kollegin, Kundin, LandFrau, Oma …
Was geistert wohl in anderer Leute Köpfe über uns herum?
Welche Spuren hinterlassen wir bei Menschen, ohne es zu wissen?

Das sind spannende Gedanken!

Herzliche Grüße zum 2. Advent!

7. Dezember – Weihnachtsbrief der Präsidentin

Hier ist der Weihnachtsbrief der Präsidentin des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Hannover, Elisabeth Brunkhorst:

Liebe LandFrauen,

als LandFrauen haben wir im vergangenen Jahr wieder einmal gezeigt, wie viel wir gemeinsam bewegen können. Mit Eurem Engagement, Eurer Tatkraft und Eurem Zusammenhalt habt Ihr dazu beigetragen, unsere Gemeinden und Dörfer lebens- und liebenswert zu gestalten. Sei es beim „Tag des offenen Hofes“, bei den Demonstrationen zur Demokratiestärkung und für die Wertschätzung der Landwirtschaft oder bei all den Jubiläen oder KreislandFrauentagen in unserem Verband. Für all das Geleistete danke ich Euch von Herzen,

Wir leben in Zeiten, die von uns nicht nur Flexibilität, sondern auch den Mut verlangen, Verantwortung zu übernehmen. Ihr alle seid durch euer Handeln und Tun ein Vorbild in Euren Gemeinden – ob in der Familie, im Beruf oder im Ehrenamt. Es erfüllt mich mit Stolz, zu sehen, wie Ihr mit Herz und Verstand Verantwortung für die Gemeinschaft tragt. Gleichzeitig wünsche ich uns allen den Mut, uns auch weiterhin mit Eigenverantwortung und Verantwortung anderen gegenüber für ein besseres Morgen einzusetzen. Denn unsere Zukunft gestalten wir – mit neuen Ideen und dem Willen, gemeinsame Lösungen zu finden. Ich stelle mir gerade in diesen Zeiten die Frage: Darf man in Krisenzeiten wie diesen fröhlich sein? Eine besinnliche Weihnachtszeit mit seinen Lieben feiern? Während um uns herum Kriege toben und Menschen vor Katastrophen fliehen?

Mir fällt es schwer, in diesen Wochen unbeschwert zu feiern. Dennoch denke ich: Die Antwort ist ein klares Ja. Denn gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, Licht und Freude in unserem Leben zuzulassen – sei es in einem Lächeln, einem freundlichen Wort oder einem warmen Weihnachtsgruß. Diese kleinen Momente der Fröhlichkeit und Zuversicht sind oft die Funken, die wir brauchen, um neuen Mut zu schöpfen und nach vorne zu blicken.

Mit Eurem Einsatz und Eurer Bereitschaft, Veränderungen mutig anzugehen, sehe ich einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen. Lasst uns die Menschen um uns herum wertschätzen und die Freundschaften und Verbindungen, die uns stärken.

Ich wünsche Euch und Euren Familien eine besinnliche Weihnachtszeit, Gesundheit, Glück, einen strahlenden Funken Fröhlichkeit und Zuversicht für das neue Jahr. Möge 2025 uns allen neue Chancen und Hoffnung bringen!

Herzlich Eure Elisabeth Brunkhorst

6. Dezember – Überraschung

Simply the best! Alle Jahre wieder lese ich zum Nikolaustag die wunderbare Geschichte von der Rose an der Windschutzscheibe, geschrieben von Susanne Niemeyer, freie Autorin, kreative Schreiberin aus Hamburg, die auch andere gerne zum Schreiben inspiriert.

Susanne Niemeyer schreibt von einer Rose, die unter einen Scheibenwischer an der Windschutzscheibe ihres Auos geklemmt war. Eine Rose! Keine Nachricht, kein Gruß, keine Adresse. Einfach so! Wer war der „Rosenkavalier“? Ein heimlicher Verehrer oder einfach ein netter Zeitgenosse? Egal, sie schwebte durch den Tag, mit einem Lächeln im Gesicht. – Sie verspürte den Wunsch Rosen zu kaufen, um sie hinter die Scheibenwischer einiger Autos zu klemmen. Sie könnte etwas an die Türen der Nachbarn hängen, einen Gruß im Briefkasten hinterlassen ….. Sie stellte sich vor, dass der eine oder die andere so überrascht und überwältigt wäre wie sie selbst, als sie die Rose entdeckte.

Wann immer ich diese Geschichte lese, löst sie in mir eine große Freude aus. Ja, ich möchte Menschen heute, am Nikolaustag, eine Freude bereiten, weil ich ahne, wie eine Überraschung das Leben verändern und einen Tag verzaubern kann!

Quelle: Frei nacherzählt aus „Ach!“ – Das kleine Buch vom Staunen, Andere Zeiten, „Rosen“ von Susanne Niemeyer, Seite 20

5. Dezember – Gemeinsam sind wir stark

Foto: Pixabay

Heute ist der Tag des Ehrenamtes. Was wäre unsere Gesellschaft, unsere Welt, ohne die vielen Menschen, die sich engagieren. Jeder an seinem Platz, mit seiner Begabung, mit seinen Möglichkeiten. Was wir der Gemeinschaft, der Demokratie, der Menschlichkeit von uns vorenthalten, das wird ihr fehlen. Gemeinsam sind wir stark, wenn sich viele als Teil des großen Ganzen sehen und mitgestalten.

Ich komme von der Adventsfeier der LandFrauen. In einigen Gesichtern war zu lesen, in einigen Gesprächen war zu hören, dass viele beunruhigt sind von den Nachrichten, die uns derzeit erreichen. So viel auf einmal, was unter die Haut geht, was uns den Mut und den Schwung raubt. Wie wird sich unsere Welt entwickeln? Großmutter sagte auf Platt: „Wat wert dorvon?“

Eine fragte: „Können wir überhaupt unbeschwert zusammensitzen, in die Kerzen schauen, singen, genießen und erzählen?“ – Ja, das können wir, das ist sogar unsere Kraftquelle! Wenn wir bei all den Nachrichten, die uns beunruhigen, guter Hoffnung sind, dass es hinter unserem Horizont immer noch weiter geht, noch viel, viel weiter! Wir sind nicht alleine unterwegs, sondern mit dem Anfänger und Vollender allen Lebens!

Mit dieser Hoffnung bleiben wir nicht stehen bei „Da kann man nichts machen!“ Wir tun, was uns möglich ist für ein besseres Heute und Morgen. Und das in einer großen Gelassenheit: „Es kommt auf mich an, aber es hängt nicht von mir ab!“ Alle Ehrenamtlichen grüße ich heute sehr herzlich!!

4. Dezember – Sternstunden

Nun hängt er wieder auf der Terrasse: der große Herrnhuter Stern! Ein Licht im Dunkeln. Ein Licht, das uns den Weg zeigt zu Frieden, Trost und Menschlichkeit? Mir fallen die „Sternstunden der Menschheit“ ein, geschrieben von Stefan Zweig: 14 Ereignisse, die die Geschichte der Menschheit verändert haben.

Sternstunden wünsche ich mir für unsere Welt. Uneinsichtige kommen zur Einsicht. Die meistens ICH denken, entdecken das Wir. Junge Leute haben innovative Ideen, die der Schöpfung guttun. Menschen, die sich fremd sind, gehen aufeinander zu. Die Mentalität von immer mehr, immer größer, immer schneller ist ein Auslaufmodell – wir fragen nach dem gesunden Maß!

Sternstunden wünsche ich für uns alle! Freunde, mit denen wir im Geist verbunden sind. Vertrauen, lieben und hoffen können in einer Welt, die uns gerade einiges zumutet. Von Gott eine Kraft bekommen, die uns über uns selbst hinauswachsen lässt. Erkennen, dass es hinter unserem Horizont immer noch weiter, noch viel weiter geht.