Beim Kirchentag in Köln habe ich eine freundliche, warmherzige Ordensschwester getroffen. Sie lächelte mich an und schenkte mir ein kleines Holzkreuz. – „Das Kreuz steht für alles, was wir im Leben zu tragen haben. Es hat eine glatte und eine raue Seite. Die glatte Seite steht für alles Schöne, für alles, was gelungen ist, für Freundschaften, die uns bereichern und Halt geben, für das Wunderbare, das wir von der Welt gesehen haben ….. Die raue Seite steht für das, was sich nicht so entwickelt hat, wie wir es uns gewünscht hatten. Sie steht für Handicaps, mit denen wir leben müssen, für alles, was wir vermackelt und versäumt haben, woran wir schwer zu tragen haben. – Und die kleinen Kerben stehen für wunde Stellen und Verletzungen!“
Und dann sagte sie: „Am Kreuz Jesu Christi ist alles, was unser Leben ausmacht, aufgehoben in der Liebe Gottes. Es steht für die offenen Armen, mit denen wir empfangen werden, in denen wir geborgen sind, egal, was ist!“
Für mich ist dieses Kreuz ein treuer Begleiter geworden. Ich habe es schon einigen Menschen geschenkt. Alle finden sich darin wieder. So oder so. Als spräche es für sich!