In Bremerhaven, in der Columbusstraße 65, steht das Deutsche Auswandererhaus. Auswanderer aus ganz Europa sind von Bremerhaven aus in eine neue Welt aufgebrochen und haben auf ein besseres Leben gehofft, auf einen Neuanfang. Der Alltag hier war von Hunger und Krieg geprägt – ohne Perspektive. Das Neue lockte. Aber was für ein Abenteuer, das Alte und Vertraute aufzugeben.
Vor dem Museum steht ein Denkmal. Es zeigt eine kleine Familie, die auf dem Weg in die neue Welt ist. Der Vater schaut entschlossen nach vorne, in der Hoffnung, dass bessere Verhältnisse auf sie warten, dass die Kinder ganz andere Chancen bekommen als in der Heimat. Der Sohn ist an der Hand des Vaters, ist mit ihm bereit für das Neue!
Die Mutter schaut zurück. Zaghaft. Noch im Hin und Her! Was müssen sie alles zurücklassen! So viel Liebgewordenes, Teile der Familie, Freunde, das Haus, das Vertraute. Das, wofür sie jahrelang gelebt, hart gearbeitet und gekämpft haben. Ihre gemeinsame Geschichte. Das kleine Mädchen sucht Geborgenheit bei der Mutter.
Es gibt Zeiten, in denen sehnen wir uns auch nach einer Veränderung. Nein, nicht so groß wie das Auswandern. Aber etwas, was das Leben reicher, intensiver, leichter macht. Soll ich oder soll ich nicht? Habe ich den Mut für neue Wege und Gedanken, für einen neuen Lebensabschnitt? Diese Fragen haben mich bewegt beim Denkmal in der Columbusstraße!