4. Dezember – Ein Engel namens Lukas

O, wie peinlich! Das Smartphone ist mir ins Wasser gefallen. Nicht in irgendein Wasser! Sie ahnen es schon. Man trägt ein Smartphone nicht in der hinteren Hosentasche, wenn …. Soviel Dummheit muss bestraft werden. Alles ist weg: WhatsApp-Verbindungen, Fotos, Telefonnummern, Adressen, Notizen. – Und nun?

Nachbar Lukas ist Fachmann auf diesem Gebiet. Wie er getrocknet, geschraubt, gelötet, gesucht und gefunden hat, weiß ich nicht, aber er hat tatsächlich alle Daten gerettet und wurde mir damit zu einem Engel. – Engel! Sie helfen, wenn Situationen ausweglos erscheinen. Sie helfen, wenn wir an unsere Grenzen kommen, wenn wir etwas versemmelt haben. Sie können heilen, was nicht heil war, uns an Schönes erinnern, wenn wir es gerade nicht sehen.

Ja, es gibt Engel. Manchmal heißen sie Lukas, Klaus, Hanne, Christoph oder Gerlinde. Durch sie schickt Gott uns Hilfe, Einsichten, Klärungen, Liebe ….

Damit ich mich daran erinnere, habe ich einen Engel geschenkt bekommen. Das Holz, aus dem er gefertigt wurde, stammt aus der Kapelle in Rehren, aus der Zeit, als Wilhelm Sommerlath, Großonkel der schwedischen Königin Silvia, dort Pastor war. Ein heimischer Künstler hat aus den alten holzwurmstichigen Dielen Engel gefertigt. Sie sagen: Gott schickt dir etwas ins Leben. Er lässt dir etwas zufliegen. Und manchmal schickt er sogar dich selbst an die Seite eines Menschen.

Nicht vergessen: Heute ist Barbara-Tag. Zweige von Obstbäumen oder Forsythien in die Vase stellen, damit sie zu Weihnachten blühen.

3. Dezember – Wärme und Licht

Ein wunderbarer Moment: Wir stehen vor der kleinen Kapelle in Rehren und schauen ins brennende Feuer.

So verschieden unsere Lebensgeschichten und -situationen auch sind, was uns vereint an diesem Abend, das ist die Sehnsucht nach Wärme und Licht, nach dem, der „Heil und Leben mit sich bringt“, nach dem, was trägt. Du ahnst, dass alles Glück und aller Kummer hier gut aufgehoben ist.

Das Feuer wärmt und das gemeinsame Singen (mit Abstand, hinter Masken) auch. Endlich wieder zusammenstehen und singen, das Heilsame der Gemeinschaft wahrnehmen. Und Gott mittendrin.

2. Dezember – Zeit der Kerzen

Endlich! Es ist Kerzenzeit. Das warme Licht tut gut, schenkt Wärme und Geborgenheit. Manche schaffen sich jetzt einen kleinen Licht-Ort in der Wohnung. Jeden Abend werden sie einen Moment still, wer mag, mit schöner Musik.

Die Nachrichten des Tages waren beunruhigend. Wohin mit den Bildern? Wohin mit den Fragen? Mit der Angst? Wir vertrauen Gott die Welt an, dem Schöpfer und Vollender allen Lebens.

Wir denken an Menschen, die uns in besonderer Weise nahe sind. Wo wir selbst keinen Einfluss haben, bitten wir Gott, er möge sie begleiten, lebensklug machen und bewahren.

Wir denken an Menschen, die es gerade schwer haben, die viel allein sind und im Inneren keine Ruhe finden… Sie mögen getragen sein von einer Kraft, die stärker ist als ihre eigene. Es möge hell werden in ihrem Leben.

Und wir selbst? Wir sagen, was uns im Herzen bewegt, was wir vermissen, wo Kuddelmuddel ist und wonach wir uns sehnen. Und wenn uns die Worte fehlen, schauen wir in die Kerze und sagen: „Du weißt!“ – In diesem „Du weißt!“ liegt unendlich viel Kraft.

Es ist Kerzenzeit. Der Prophet Jesaja macht Mut: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein großes Licht, und über denen, die im Land der Finsternis wohnen, scheint es hell.“ (Jesaja 9,1)

1. Dezember – Der Wünschebaum

Eine wunderbare Idee. In der Andreaskirche in Hollenstedt wird seit 6 Jahren ein Wünschebaum aufgestellt. Kinder schreiben ihre Weihnachtswünsche anonym auf Sterne, die an diesem Wünschebaum hängen. Wer gerne helfen möchte, nimmt sich einen Wunsch vom Baum, erfüllt ihn und und legt das Geschenk mit dem Stern versehen wieder ab. Zu Weihnachten werden die Geschenke verteilt, hauptsächlich an Kinder, die normalerweise zu Hause kaum beschenkt werden (können).

Eine wunderbare Idee, die inzwischen etliche Nachahmer gefunden hat. Wie viel Freude, wie viel Kinder-Glück lässt sich schenken durch Bücher, Lego-Teile, Kuscheltiere, Puppen, den Gutschein für einen Zoo-Besuch oder ein Spiel.

„Da bleibt noch was zu wünschen übrig“, wissen wir Erwachsenen. Etwas, das man nicht kaufen kann. Ein wirksamer Impfstoff. Freunde mal wieder in den Arm nehmen. Geist, der vom Himmel regnet. Ein Menschenverstand, der endlich wieder gesund wird.

„Da bleibt noch was zu wünschen übrig.“ Wir warten auf Frieden, Trost und Gesundheit, auf die Kraft, die uns durchträgt, wenn unsere eigene nicht reicht. Wir hoffen, dass die Intensivstationen genug freie Betten haben – und Einsame besucht werden.

Advent! Wir sehnen uns nach der Welt, wie sie sein könnte, wie Gott sie versprochen hat. In der nichts zu wünschen übrig bleibt. Während wir uns sehnen, während wir warten, lassen wir uns von „Wünschebäumen“ inspirieren und schauen, was heute schon möglich ist zwischen Himmel und Erde.