Liebe wirkt über Grenzen hinweg

3. Dezember 2015

Navid Kermani ist ein deutsch-iranischer Schriftsteller. Er hat in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommen. Nach seiner Rede zur Verleihung des Preises in der Frankfurter Paulskirche verzichtete er auf Applaus und endete mit einem bewegenden Aufruf. Er lud ein zum Gebet. Die geladenen Gäste waren sichtlich überrascht, einigen standen Tränen in den Augen..
„Es gibt Hoffnung. Es gibt immer Hoffnung. Liebe wirkt über Grenzen hinweg. Und wenn sie nicht religiös sind, dann seien sie mit ihren guten Wünschen dabei. Beten heißt, seine Wünsche und Gedanken an Gott richten.“

Wir feiern Advent und Weihnachten 2015 nicht in einer heilen Welt. Ganz im Gegenteil. Es gibt viel zu bedenken, vieles, was uns aufwühlt und Sorgen bereitet.
Ich stelle mir vor, 500 000 LandFrauen in Deutschland würden eine Kerze auf die Fensterbank in der Küche stellen und würden ihre guten Wünsche und Gebete auf Reisen schicken, für ihr persönliches Umfeld, bis hin zu denen, die Verantwortung tragen in Berlin, Paris, Washington, Moskau, Jerusalem, Damaskus und Peking. Trauen wir Gott etwas zu, an den wir unsere Wünsche und Gebete richten.

Da geht (noch) was

2. Dezember

Christine Westermann ist Jahrgang 1948, bekannt durch die Sendung „Zimmer frei“ mit Götz Alsmann.
In ihrem Buch „Da geht noch was – Mit 65 in die Kurve“ schreibt sie offen, authentisch und humorvoll über das Älterwerden, über „Flatterarme“ und Achtsamkeit.
In Stommeln bei Köln hat sie aus ihrem Buch gelesen und uns Zuhörerinnen drei wesentliche Punkte mit auf den Weg gegeben:

1. Denk nicht darüber nach, was andere Leute über dich denken – und vor allem: lass dich davon nicht bestimmen. Also: Verabschiede dich von dem berühmten Satz „Was sagen denn die Leute?“ und geh den Weg, den du für dich als richtig und stimmig erkannt hast!
2. Das Leben findet JETZT statt. Nutz die geschenkte Zeit und sei achtsam mit allem, was dir begegnet.
3. Verabschiede dich von deinen Vorurteilen über andere Menschen. Nimm sie an, wie sie sind. Sei offen dafür, dass sie dich überraschen mit Seiten, die du nie in ihnen vermutet hattest.

Die Adventszeit ist eine Chance, mit diesen drei Anregungen zu experimentieren. Zugegeben: Das ist alles nicht neu, es möchte aber immer neu bedacht und gelebt werden, damit Veränderungen möglich werden in uns und um uns herum.

Herzlich willkommen

1. Dezember 2015

Im Advent steht vor vielen Haustüren eine Laterne. Sie sendet das Signal: Herzlich willkommen! Mein Haus ist offen für dich und ich bin’s auch. Wenn es dir gut tut, dann komm. Bei mir findest du ein offenes Ohr, einen warmen Platz auf der Eckbank oder am Ofen.
Die Nähe tut gut in der kalten Jahreszeit. Wie wertvoll ist es, wenn wir einen Platz haben im Haus und im Leben eines Menschen. Wenn wir jemand haben, zu dem wir kommen dürfen, wie wir sind, von dem wir aber anders wieder weggehen: freier, leichter, mutiger und froher!
Offene Häuser sind etwas Besonderes, Menschen, die sich über spontane Besuche freuen, sind es allemal. Die besten Begegnungen hatte ich immer an Küchentischen, ohne großen Aufwand, ungeplant, ehrlich und einfach.

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit.“ – Das wohl bekannteste Adventslied lädt uns ein, jetzt ein offenes Haus und ein offenes Herz zu haben, für Menschen und für Gott. Und dann dürfen wir gespannt sein, was sich daraus ergibt.
Ich wünsche Ihnen eine Adventszeit mit vielen guten Erfahrungen.