9. Dezember – Aus stillen Fenstern

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Aus stillen Fenstern

Wie oft wirst Du gesehn
aus stillen Fenstern,
von denen du nichts weißt.
Durch wieviel Menschengeist
magst du gespenstern,
nur so im Gehn.

Dieses Gedicht von Christian Morgenstern (deutscher Schriftsteller, 1871 – 1914) begleitet mich schon lange.
Wir werden gesehen aus stillen Fenstern.
Andere nehmen uns wahr, unsere Worte und Gesten, Kleines und Großes, Bewusstes und Unbewusstes.
Sie nehmen uns wahr als Autofahrerin, Mutter, Nachbarin, Patientin, Kollegin, Kundin, Oma …
Was geistert wohl in anderer Leute Köpfe über uns herum?
Welche Spuren hinterlassen wir bei Menschen, ohne es zu wissen?

Das sind spannende Gedanken!