30. November – …und ist doch rund und schön

Foto: Pixabay

Ich schaue in den Himmel und ahne die Weite des Universums. Über 100 Millionen Galaxien soll es geben. Du liebe Zeit! Wer kann sich das vorstellen? Da kannst du nur staunen!

Der Mond ist heute nur als Sichel zu sehen. Wie von selbst kommt mir das berühmte Abendlied von Matthias Claudius in den Sinn. „Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.“

„Wei unsre Augen sie nicht sehn!“ Was weiß ich denn schon von einem Menschen? Ich sehe immer nur einen klitzekleinen Ausschnitt. Was weiß ich von den vielen Geschichten, die jemand im Gepäck hat, von den kleinen und großen Tragödien, die er erlebt hat, von dem Glanz und der Sehnsucht in ihm?

Wie oft liege ich mit den Halbheiten in meinem eigenen Leben im Clinch! Wie oft verstehe ich weder Gott noch die Welt! Tausend Fragen bleiben ohne Antwort. Trotz Google. Bis alle Geheimnisse gelüftet und alle Fragen beantwortet werden, möchte ich mir noch oft den Mond anschauen und singen: „Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön!“ Ist das die Tür zur Weisheit?

Noch etwas zum Schmunzeln aus dem großen Sprüchewald, diesmal bei „DankeDir“: „An alle Menschen, die behaupten, sie wüssten, wie der Hase läuft: Er hoppelt!“