3. Dezember – Hände reichen

Foto: Pixabay

Der Moment ist in die Geschichte eingegangen: Der französische Staatspräsident François Mitterand und der deutscher Kanzler Helmut Kohl standen am 22.9.1984 in der Nähe von Verdun auf einem riesigen Soldatenfriedhof. Sie blickten auf das Beinhaus, in dem 150 000 junge Männer begraben wurden, die im Wahnsinn des Krieges ihr Leben verloren hatten. Der Trompeter spielte zum feierlichen Totengedenken und dann geschah etwas Wunderbares: François Mitterand griff vorsichtig nach der Hand von Helmut Kohl. Minutenlang standen die beiden Männer da. Nach jahrelanger Feindschaft, nach vielen Kriegen haben sie sich versöhnt und sind Freunde geworden. Sie entdeckten Europa als gemeinsame Heimat.

Es war wie ein Wunder, damals in Verdun. – Trompeter müssen nicht spielen, der Rahmen mag sehr viel bescheidener sein ….. aber vielleicht möchten wir auch dem einen oder der anderen die Hände reichen. „Lass uns wieder näher zusammenrücken.“ – „Lass uns entdecken und suchen, was uns verbindet.“ – „Wie wär’s, wenn wir alte Geschichten ruhen lassen und neue wagen.“

Da ist vieles möglich, wenn einer dem anderen die Hand reicht!