Heute ist Winteranfang. Das Thermometer zeigte in der Nacht minus 5 Grad an. Der Gartenboden ist gefroren. Mittendrin blüht eine Christrose! Tapfer steht sie da, während alles andere wie erstorben scheint. Sie macht Hoffnung, dass Unmögliches möglich ist. Die zarte Blume trotzt dem Eis und allen widrigen Umständen.
Was ich erst jetzt gelernt habe: Schon im Altertum wussten Menschen etwas von den Heilkräften der Christrose. Sie soll z.B. bei Melancholie und Schwäche geholfen haben. Natürlich stark verdünnt, weil sie von Haus aus sehr giftig ist. – Gegen Melancholie hilft sie bis heute, indem sie unser Herz erfreut mit ihrer Resilienz.
Der Christrose verdanken wir eines der schönsten Weihnachtslieder. „Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht.“
Voller Poesie wird hier besungen, dass Jesus Christus als zartes, kleines Kind in diese Welt kam – und gleichzeitig Licht, Wahrheit, Hoffnung und Liebe gebracht hat. „Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß, mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis. Wahr‘ Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod.“