14. Dezember – Unterwegs zur Mitte

Das Labyrinth ist ein altes Symbol für die Wege, die Menschen im Leben zu gehen haben. In vielen Kirchen und Klostergärten kann man eines finden. Auch bei uns im Auetal, auf Gut Nienfeld. Hans Otto von Blomberg hat es in seinem Park angelegt und erzählt gerne, was das Labyrinth für ihn bedeutet.

Wenn du losgehst, dann denkst du: Es ist alles ganz einfach: Du hast das Ziel vor Augen und marschierst fröhlich los. Schule, Ausbildung, Liebe, Hochzeit, Kinder und so weiter. Und dann wirst du überrascht. Es kommt anders als gedacht. Wer wüsste das nicht!

Wer immer gesagt hat: „In unserer Familie kann das nicht passieren“, der wird eines anderen belehrt. Wer gläubig ist, leidet am rätselhaften und verborgenen Gott. Und positiv: Wer eine schwere Zeit hinter sich hat, spürt, dass wieder Leichtigkeit einzieht.

Im Labyrinth gibt es keine Abkürzungen zum Ziel. Wie gerne würden wir unseren Kindern und Enkeln manche Wege ersparen, wir Lebensklugen. Aber sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen. Wir gerne würden wir selbst auf einige Wege verzichten und müssen sie dennoch gehen!

Egal, wie verschlungen sie sind, alle Wege münden in der Mitte. Dort wird er warten, wie er immer auf uns wartet, der Anfänger, Liebhaber und Vollender allen Lebens, das A und O.