Es ist soweit. Jetzt werden Weihnachtskarten geschrieben. Nicht als Pflichtprogramm, sondern aus einem inneren Bedürfnis heraus. Ich blättere im Adressbuch und staune stets aufs Neue, wie viele Adressen und Telefonnummern im Laufe der Jahre zusammengekommen sind. Viele wertvolle Menschen gehören dazu. Viele Erinnerungen verbinden mich mit ihnen. Das ist meine persönliche VIP-Liste!
Das Telefon klingelte. Es meldete sich ein alter Freund, von dem wir ganz lange nichts gehört hatten. „Ich bin gerade in Dänemark, im Urlaub, und habe an euch gedacht!“ – Die Überraschung war ihm gelungen! Wir standen tatsächlich noch in seinem Telefonbuch, lange Zeit im Stand-by-Modus, aber wir konnten gleich wieder anknüpfen an das, was uns verbindet!
Solch ein Erlebnis macht Mut, einfach mal jemanden zu überraschen: „Ich wollte nur mal deine Stimme hören!“ – Und dann wird schnell eine ganze Stunde oder mehr daraus! Wir haben uns viel zu erzählen.
In meiner Telefonliste sind manche Nummern noch dreistellig. So lange kennen wir uns schon! Was haben wir nicht alles miteinander erlebt! Viele sind oft umgezogen, andere sind am gleichen Ort geblieben. Nähe und Distanz bleiben nicht immer gleich, in unseren Beziehungen zu Menschen ist Bewegung!
Je älter wir werden, desto häufiger müssen wir ein kleines Kreuz hinter einen Namen setzen. Das tut weh. Alles hat seine Zeit. Ich möchte den Schatz in meinem Adressbuch sorgfältig hüten. Das werde ich beim Schreiben der Weihnachtskarten bedenken.
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