Eine griechische Sage erzählt von dem Riesen Atlas. Er war dazu verdammt, das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern zu tragen. Hätte er auch nur für einen Augenblick losgelassen, dann wäre der Himmel auf die Erde gestürzt. So stand er da, jahraus, jahrein, mit der schweren Last auf seiner Schulter. Eine tragische Gestalt.
Auf unseren Schultern liegt nicht ganz so viel Last und Verantwortung wie beim Riesen Atlas. Aber es gibt viele, die schwer an ihrem Lebens-Pensum tragen, freiwillig oder unfreiwillig. Manches wird uns aufgepackt. Manches packen wir uns selbst auf.
Wen wundert’s, dass der Körper sich manchmal zu Wort meldet und sagt: ‚Stopp, ich kann nicht mehr!‘ – Wen wundert’s, wenn uns die innere Frische abhanden kommt, wenn die Freude in uns müde wird! Rückenbeschwerden, verspannte Schultern, Burnout, ein „ich-hab-keine-Lust-Gefühl“, ständiger Zeitdruck, Verstimmung, keine guten Ideen mehr…. wir wissen, wovon wir reden.
Da hab ich neulich eine Zeichnung gesehen mit dem Riesen Atlas, wie er schwer schleppte an seiner Last und schon ganz krumm geworden war – und eine Frau stand daneben und sagte: ‚Roll das Ding doch einfach!‘
‚Roll das Ding doch einfach!‘ – Ich hab laut gelacht. Ja, warum ist er darauf noch nicht gekommen? Manches könnte so viel einfacher sein, mit einem kleinen Kniff, einem neuen Gedanken, mit einer anderen Einstellung, mit Delegieren an andere.
Ich weiß, manches müssen wir tragen, manchmal müssen wir ranklotzen. Per aspera ad astra – durch das Rauhe zu den Sternen. Aber ich wünsche mir, dass es mir viel öfter als bisher einfällt: ‚Roll das Ding doch einfach!‘ Verschaff dir Erleichterung. Wie auch immer! Lass dir von Gott und Menschen helfen. Leg die Latte mit den Erwartungen an dich selbst nicht so hoch. Lass die Freude in deinem Leben nicht verloren gehen.