Da kann man/frau schon nachdenklich werden: Margot Käßmann, Roland Koch, Horst Köhler, Maria Jepsen, Ole von Beust …… sie alle sind in diesem Jahr von einem Spitzenamt zurückgetreten.
Die Gründe sind unterschiedlich:
Eine übernimmt die Verantwortung für einen Fehler, möchte glaubwürdig, authentisch ihren Weg gehen, einer ist amtsmüde oder möchte noch einmal etwas Neues beginnen, einer vermisst den Respekt gegenüber seinem Amt… wir wissen nicht, ob es hinter den genannten Gründen nicht immer noch ganz andere gibt!
Das Spitzenpersonal kommt uns abhanden. Auch starke Persönlichkeiten haben eine dünne Haut, reagieren auf Gegenwind, sind nicht immun gegen Kritik und Häme – sind es leid, ständig von allen beobachtet und beurteilt zu werden, stoßen an Grenzen, schmeißen hin – trotz der großen Verantwortung, in die sie gestellt waren.
Was ist los im Lande? Nicht nur ganz oben? Ist es ein neuer Trend, die Segel zu streichen, sich nicht behandeln zu lassen, sondern zu handeln?
Wenn immer mehr sagen ‚Macht euren Kram alleine‘, ‚ihr könnt mich mal‘, als Ehrenamtlicher im Verein, in den Familien, in den Kirchen, in den Firmenleitungen, als Ehepartner … was dann?
Wird zu viel geschimpft über die, die Verantwortung tragen – werden sie zu oft allein gelassen, zu wenig anerkannt und gelobt?
Ist der Druck zu groß – der von außen, oder der, den sie sich selber machen?
Glaubwürdig möchten sie sein….
Das klingt gut , verdient Respekt und Hochachtung!
Und gleichzeitig sieht die Wirklichkeit so aus: Wir Menschen machen Fehler, als Mutter, Arzt, Lehrer, Handwerker, Bischöfin, Politiker oder Manager–
Wir sind empfindlich, unsere innere und äußere Kraft hat Grenzen,
unsere Sichtweise ist nicht die einzig mögliche.
Letztlich sind wir alle zu klein für die Wahrheit, für die Liebe, für die Gerechtigkeit, für den Frieden, für das Leben.
In der Bibel begegnen wir Menschen, die im großen Dienst standen und im idealistischen Sinne nicht glaubwürdig waren. Mose, David, Elia, Jona, Paulus, Petrus … und wie sie alle heißen.
Es scheint, als würde Gott uns mit unserer Unvollkommenheit, mit unseren Halbheiten gut gebrauchen wollen, kleine und große Ämter zutrauen.
‚Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig‘. Brauchen wir in unserem Land (in den Medien und im Privaten) eine neue Kultur, mit eigenen und fremden ‚Unvollkommenheiten‘ umzugehen, in denen trotz aller Defizite viel Segen fließen kann?
Ein lieber Freund sagte: ‚Es gibt Situationen, da musst du das eigene Vermögen und Unvermögen, die eigene Empfindlichkeit zurücknehmen – damit das Ganze voran gebracht wird‘.
Achtsamkeit
Ein wichtiges Thema unserer Zeit
ist für mich die Achtsamkeit
Achtsamkeit gegenüber Mensch und Natur
OHNE geht es selten nur
Wie geht es meinem Nachbarn?
Was tut ihm weh?
Was ist Fassade? Gilt nur DAS was ich seh?
Bin ich freundlich zu Kollegen?
Hör ich aufmerksam zu?
Bleib ich ehrlich zu mir, bei allem was ich tu?
Nur mit Augenmass und Achtsamkeit
komm ich im Leben wirklich weit!
Mut machen möchte ich zu Menschlichkeit
Ein lächeln kostet weder Geld noch Zeit