Eine Welt – ein Traum

Liebe Seelenfutter-Freunde!

„ Wo soll man diesen Traum denn träumen, wenn nicht hier? Wann, wenn nicht an einem Abend wie diesem?“
Kommentatorin Sandra Maischberger weiß um die Verletzung der Menschenrechte, vom Drangsalieren der Tibeter, vom Völkermord.
Sie weiß, dass die Realität in China vielfach eine andere als die hier demonstrierte ist – aber an diesem Abend, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking, mag sie sich für einen Moment darauf einlassen, dass China friedlicher Partner in der Weltgemeinschaft sein möchte, beseelt von dem Wissen, von der Vision, dass wir alle zu einer großen Familie gehören.
Kluge und weniger Kluge, Reiche und Arme, Schwarze und Weiße, Schöne und nicht so Schöne, Erfolgreiche und Gescheiterte, so und anders Gläubige!

Eine Welt – ein Traum! Das ist nicht sentimental, blauäugig oder naiv, das ist Gottes Traum – und der erfordert ein neues Denken, ungewohnte Schritte, vollen Einsatz und Mut!

Ich denke an einen LandFrauenverein, der zusammen mit türkischen Frauen ein Kochbuch herausgegeben hat. Das gemeinsame Projekt hat Berührungsängste abgebaut und gezeigt, dass im Gespräch, beim Teetrinken, viele Vorurteile beseitigt werden können – und dass viele Sorgen und Probleme türkische und deutsche Mütter vereinen.
Ein anderer Verein hat Frauen aus Weißrussland eingeladen zu einem Erzählabend und einer Schreibwerkstatt. Erzählen, was war, gemeinsame Wurzeln entdecken, aufarbeiten, was verletzt und entmutigt hat, sich erinnern, wo man Hilfe erfahren und Durchhaltekraft bekommen hat.

„Ich habe einen Traum….“ – so hat Martin Luther King seine berühmte Rede begonnen. Wer will, dass Träume eine echte Chance bekommen, Wirklichkeit werden, der darf nicht träumend in Bett oder Liegestuhl bleiben, der muss sich auf den Weg machen.
Manchmal ist der Weg sehr weit zur schwierigen Nachbarin, zwischen Schwiegermutter und -tochter, zu der Bekannten, die mich verletzt hat, zu einem Freund ans Sterbebett oder in die Psychiatrie. Und es gibt auch heute noch Vereine, wo vor Beginn einer Veranstaltung Stühle freigehalten werden, damit man bloß nicht neben einem Fremden sitzen muss. Ach ja! Da ist vieles, was uns aufhält!

Sollen wir unsere Träume auf Sparflamme halten – weil die Wirklichkeit dagegen spricht? Oder wollen wir Gottes Traum vom großen Schalom mitträumen, von einer Welt, in der geteilt wird, in der Zäune überflüssig werden, wo man den anderen gelten lässt, wie er ist, wo der Starke den Schwachen nicht platt macht, wo „Frieden und Gerechtigkeit sich küssen“.

Für Sportler gelten verbindliche Spielregeln! In dieser Welt gelten Gottes Spielregeln für ein gelingendes Miteinander und den Umgang mit der Schöpfung, für eine Balance an Körper, Seele und Geist. Und jedes Mal, wenn wir das vergessen, bekommen wir eine Menge Scherereiern, egal wie!

Eine Welt – ein Traum!
Ich überlege gerade, welchen kleinen Beitrag ich heute noch dazu leisten kann.

Mit lieben Grüßen aus dem Weserbergland
Ihr/Eure Heidrun Kuhlmann

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