Demokratie beginnt am Küchentisch – 4. Dezember

Die Vorsitzende des Niedersächsischen LandFrauenverbandes schickt in jedem Jahr einen Weihnachtsbrief an die Vereine. Gerne möchte ich mit Ihnen einige der wertvollen Gedanken von Elisabeth Brunkhorst teilen:

„Bevor du sprichst, lass deine Worte durch drei Tore schreiten. Beim ersten Tor frage: Sind sie wahr? Am zweiten frage: Sind sie notwendig? Am dritten Tor frage: Sind sie freundlich?“ (Rumi)

„Diese Worte sind sehr alt und aktueller denn je. Der Umgang miteinander und unsere Diskussionskultur haben sich in den vergangenen Jahren sehr zum Nachteil gewandelt. Heute reden wir vermehrt übereinander statt miteinander. Das persönliche Gespräch wird oftmals gemieden, der Weg über Dritte oder die sozialen Medien gesucht. Die Folgen spüren wir alle. Und ich meine, kaum jemand heißt sie gut….

In meinem Weihnachtsbrief möchte ich Ihnen Mut machen, wieder mehr aufeinander zuzugehen, miteinander ins Gespräch zu kommen, verzeihen zu können. Eigentlich ist es eine Kleinigkeit, freundlich zu sein, tolerant anderen gegenüber, achtsam miteinander – und doch kostet es uns Mut. Nutzen Sie die Adventszeit und machen Sie sich wieder auf den Weg zueinander, es macht unser Herz frei und uns glücklicher….

Im nächsten Jahr startet unser neues Thema „Demokratie meint dich!“ Es geht uns alle an. Wir machen uns Sorgen, denn Demokratien geraten weltweit in die Krise. Das ist auch bei uns zu spüren. Denken Sie daran: Demokratie fängt schon am Küchentisch an, indem wir einander zuhören, miteinander reden und Verständnis füreinander aufbringen.“

Nicht vergessen: Zweige in die Vase stellen. Heute ist Barbara-Tag!


Die goldene Regel – 3. Dezember

„Behandle die Menschen so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest.“ Das klingt einfach, ist aber alles andere als das! Jesus mutet uns etwas zu.

Wie möchten wir denn behandelt werden, jetzt, im Advent? Lassen Sie ihren Gedanken freien Lauf!

Ich mag Überraschungen (Juchhu, bei mir stand heute ein Geschenk vor der Tür – einfach so!). Ich freue mich über Gespräche, bei denen wir echt und einander nahe sind. Ich erwarte, dass Menschen hinter meinem Rücken nicht anders über mich sprechen als mit mir direkt. Ich bin enttäuscht, wenn mich jemand lediglich von seiner To-do-Liste für „Verpflichtungen“ abhakt, ich aber keine Liebe und Wärme spüre.

Ich genieße es, wenn jemand beim „Offenen Advent“ wertvolle Texte vorliest und für seine Weihnachtskarten persönliche Worte findet. Ich mag Geschenke, bei denen ich spüre: Da hat einer nachgedacht und sich eingefühlt. Ich sitze gerne mit Menschen beim Essen, wenn wir uns etwas zu sagen haben. Ich bin gerührt, wenn mir jemand einen Blick in sein Herz gewährt …..

„Behandle die Menschen so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest.“ Fertig werden damit nie, aber es kommt Farbe ins Leben!


„Du glaubst es nicht…..“ 2. Dezember

Eine Freundin war auf dem Weg zum Übungsabend des St. Nikolai-Chores in Rinteln. Sie strahlte und schwärmte: „Du glaubst es nicht, was die Frau Brinkmann (Kantorin) alles aus uns herausholen kann. Dann singst du Töne, von denen du überhaupt nicht gewusst hast, dass sie in dir stecken, dann wächst du über dich selbst hinaus.

Ich habe mich mit ihr gefreut und konnte das aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen. Es gibt Menschen, die können etwas aus uns herauslocken und herauslieben. Die tun gut.

Wenn wir ihm Raum geben, dann hat Gott auch die Möglichkeit, etwas aus uns herauszulieben – und wir wundern uns, was alles in uns steckt, wie wir sein können: freundlich, großzügig, emphatisch, gut für positive Überraschungen, hilfsbereit. Stellen Sie sich vor, wir würden uns in drei Wochen treffen: „Du glaubst es nicht, was ich alles in mir entdeckt habe!“


Unentdeckte Schätze – 1. Dezember

So lange sie denken konnte, hing das Bild in ihrer Küche. Als die ältere Dame ihr Haus verkaufen wollte, wurde jemand darauf aufmerksam. Es handelte sich um das Werk „Der verspottete Christus“ aus dem Jahre 1280, gemalt von einem italienischen Meister. Ein Experte schätzte das Kunstwerk auf einen Preis von mindestens 4 Millionen Euro.

Ein Zufallsfund zwischen Küche und Wohnzimmer. Ein Leben lang in der Nähe der alten Dame, unentdeckt. Sie war eine super reiche Frau und wusste nichts davon, hat wahrscheinlich ganz bescheiden gelebt.

Alle Jahre wieder feiern wir Advent. Gott kommt in die Welt. Das ist nicht ein 2000 Jahre altes Datum. Er kommt hier und heute – zu uns. Lebendig, als Mutspritze, Antidepressivum, Lastabnehmer, Inspiration und Licht auf dem Weg. Der, auf den wir warten, ist schon da. Und wenn es auch in diesem Advent immer wieder die Spannung geben sollte zwischen dem, wie wir es wünschen und dem, was wir ist…. Wir sind nicht allein mit dem, was ist.

Wir sind reich! Es wäre unendlich schade, wenn wir diesen Schatz nicht in Gebrauch nehmen würden!

Ich wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit.