Beim Blick auf die beiden Fenster frage ich mich: Welcher Typ Mensch bist du, der offene oder der verschlossene? Schnell habe ich eine Antwort gefunden!
Ich setze mich gern zu Leuten, die ich nicht kenne – und freue mich an interessanten Neuentdeckungen und Geschichten. Gleichzeitig kann ich nachempfinden, wenn manche Frauen Plätze neben sich freihalten, indem sie die Nachbarstühle an den Tisch lehnen: Ich wünsche an meiner Seite, die ich kenne, die mir vertraut sind.
Mit dem Taxifahrer aus Afghanistan ergibt sich in 15 Minuten ein intensives Gespräch über Gott und die Welt. Als Christin besuche ich eine Synagoge und eine Moschee, um etwas über den Glauben der Juden und des Islam zu hören. Ja, ich bin offen, weltoffen, jemand mit einem weiten Herzen. Im Austausch mit denen, die anders denken und leben, finde ich schnell auch das, was uns verbindet! Gern lese ich die Biografien von Menschen, die einen völlig anderen Lebenshintergrund haben als ich.
Auf Mallorca ein Wiener Schnitzel zu bestellen, wäre nicht mein Ding. Auch nicht die Sätze: „Ich habe meine Meinung, und davon bringen mich keine 10 Pferde ab!“ – und: „Das haben wir schon immer so gemacht!“ Alles hat seine Zeit, sage ich gerne – und Veränderungen gehören zum Leben. Mit 70 siehst du manches anders als mit 40! Gleichzeitig liebe ich dieses Unerschütterliche, das, was fest steht, wenn vieles wackelt in der großen und meiner kleinen Welt!
Advent: Macht hoch die Tür! Kommen da womöglich der frische Wind, der neue Geist, der Frieden und das Wir-Denken, Groß-Denken, die bei uns einziehen möchten?