Indianer wollten von ihrem Medizinmann wissen, wie der kommende Winter wird. Er weiß es nicht, will aber sein Ansehen nicht verlieren. Was soll er sagen? Ein harter Winter, auf den man nicht vorbereitet ist, kann verheerende Folgen haben. Der Medizinmann verkündet deshalb, dass es einen strengen, eisigen Winter geben wird. In Panik rennen die Indianer am nächsten Tag los und sammeln Holz.
Der Medizinmann bekommt ein schlechtes Gewissen ob seiner nicht fundierten Aussage. Er ruft in der Stadt beim Wetterdienst an: „Wissen sie, wie der Winter wird?“ – „Ja, der wird sehr hart!“ – „Woher wissen sie das so sicher?“ – „Wir haben untrügliche Zeichen.“ – „Ach, und welche sind das?“ – „Bitte sagen sie es nicht weiter, aber die Indianer sammeln Holz!“
Es ist erstaunlich, wie viele sich derzeit für Experten halten im Umgang mit dem Corona-Virus. – Gleichzeitig ist erstaunlich, wie viele Zweifel diejenigen haben, die forschen und die entscheiden müssen. Da wird gerungen, wie man das Leben schützen kann und gleichzeitig die Würde und die Freiheit des Menschen. Was ist nach dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis an Maßnahmen geboten – und welchen Preis müssen wir dafür bezahlen? Was ist zumutbar?
Wir spüren alle miteinander, wie unberechenbar und unverfügbar das Leben ist. Wie wird der kommende Winter? Ein Zuspruch gilt: „Gott hat uns nicht den Geist der Angst gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit!“