3. Dezember – Demut und Dankbarkeit

Nun hat sie sich verabschiedet. Ich habe Angela Merkel geschätzt für ihre Kritikfähigkeit. Was hat sie nicht alles einstecken müssen! Ich habe sie geschätzt, weil sie immer wieder das Gespräch gesucht hat. In schwierigen Situationen, mit schwierigen Partnern. Ich habe sie geschätzt für ihren Satz: „Wir schaffen das!“, mit dem sie stets daran erinnert hat, wie wichtig jeder einzelne für die Gesellschaft ist!

Beim Kirchentag in Hamburg sagte sie: „Der Glaube gibt Kraft und Zuversicht, weil man weiß, man muss nicht perfekt sein, man darf Fehler machen.“ – Ja, ihr ist nicht alles gelungen, aber sie war erstaunlich stark in den großen internationalen Krisen. Menschenwürde und Menschenrechte waren die Grundlage ihres politischen Handelns.

Als sie im Sommer das Dorf Schuld im Ahrtal besuchte, reichte sie der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Probleme mit dem Gehen hat, die Hand. Diese kleine Geste sagte mehr über Menschlichkeit als alle Worte.

Angela Merkel hat sich eingesetzt für die Belange der Frauen. Als sie die Goldene Ehrennadel der LandFrauen bekam, lobte sie: „Ohne ehrenamtlich Engagierte wäre kein Staat zu machen. LandFrauen zeigen Herz und Verstand. Das macht sie zu Vorbildern und dafür bin ich ihnen von Herzen dankbar.“

Eine rote Rose für eine große Persönlichkeit, die von sich sagt, sie habe mit „Fröhlichkeit im Herzen“ gearbeitet.

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