Auf geht’s in die neue Gartensaison. Mag sein, dass es etwas vorwitzig war, ich habe Samen für Mini-Schlangengurken gelegt. Wenn es gut geht, können wir den ganzen Sommer davon essen – sogar den Nachbarn etwas abgeben. Gärtnern lebt vom Vertrauen. Da wird etwas wachsen, auch, wenn ich es jetzt noch nicht sehe.
Die Samenkörner werden sich auflösen. Und später stehst du staunend da und siehst, dass etwas Neues wächst. Im Garten sind wir dem Geheimnis des Lebens, der Weisheit Gottes sehr nah. In einem Kirchenlied von Jürgen Henkys (Evang. Gesangbuch Nr. 97) heißt es: „Liebe lebt auf, die längst erstorben schien.“
Heute war die Melancholie meine Begleiterin im Gewächshaus. Ich dachte an so ein altmodisches Wort wie „Hingabe“. Ein Samenkorn gibt sich hin. Du denkst so ganz menschlich: „Och schade, muss das sein? Geht das nicht leichter?“ Aber wir kennen Hingabe im besten Sinne: Mütter und Väter geben sich hin für ihre Kinder, Menschen im Ehrenamt für andere. Viele arbeiten in ihrem Beruf mit Hingabe und Begeisterung.
Herbert Grönemeyer hat ein Lied geschrieben – ganz aktuell – als Dank an alle, die jetzt ihre Zeit, ihre Liebe und Kraft schenken.
Sie sind die Helden dieser Zeiten, unsere Rückgrate, unser Stand. Trauen sich, ihre Grenzen weit zu überschreiten für dich und mich, nehmen dieses Land in ihre Hand. Sing ein Lied für sie. Isolier dich für sie. Sie arzten, pflegen, transportieren, kassieren, bewachen, forschen, schützen, ziehen. Sorgen für das Morgen. Sorgen für das Lebenskoffein.
Danke an Herbert Grönemeyer, der bestimmt möchte, dass dieses Lied sich schnell verbreitetet.