28. März 2020 – Che sera, sera

Es ist Anfang der 60er Jahre gewesen, als Doris Day ihren großen Hit gesungen hat: „Che sera, sera, whatever will be, will be, the future’s not ours to see, que sera, sera.“ Bis heute singe ich diesen Ohrwurm mit Begeisterung, aus tiefstem Herzen.

Wir wissen nicht, was kommt. Er war weise, der Seelsorger, der mir vor vielen Jahren empfahl, die Termine im Kalender mit einem Bleistift einzutragen. Neulich habe ich an ihn gedacht, als ich bis Ende April viel zu radieren hatte. „Che sera, sera“ – wie oft kommt es anders als geplant, erhofft, erbeten. Ungebeten knallt etwas dazwischen. Wir können uns aufregen und schimpfen, nach einem Schuldigen suchen, die berühmte „Warum-Frage“ stellen, schmollen, uns als Opfer der Umstände fühlen. „Das ist nicht fair“ mögen wir denken und sagen, oder in Traurigkeit versinken.

Das Lebensmotto meiner lieben Freundin Gerdi heißt: „Es ist, wie es ist!“ – „Was ist, das kannst du nicht ändern, aber was du daraus machst, das liegt bei dir.“ So hat sie ihr über 90-jähriges Leben gestaltet, auch jetzt im Seniorenheim. Eine starke, kreative Frau.

Im Vaterunser beten wir „Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden“ und sagen damit Ja zu dem, was ist. Ich bete gerne noch etwas anderes: „Deine Liebe geschehe wie im Himmel, so auf Erden“ in dieser Welt, für die Menschen, mit denen ich verbunden bin. „Deine Liebe geschehe – wenn du möchtest, auch durch mich!“