20. März 2020 – Frühlingsanfang

Auf keine Zeit freuen wir uns mehr als auf den Frühling. Das erste zarte Grün bricht auf. Solch ein zartes, frisches Grün gibt es das ganze Jahr über nicht wieder. Wir genießen, wenn die ersten Sonnenstrahlen uns berühren, wenn Winterlinge, Krokusse und Narzissen, Tulpen und Forsythien ihre Farbtupfer setzen.

Die Natur beendet ihren Winterschlaf. Aufbruchstimmung liegt in der Luft. Es ist kaum zu fassen, was die Sonne jetzt alles wachküsst. Wer mag da länger als nötig im Bett bleiben? Sogar der Maulwurf hat’s gemerkt: Es ist Frühling. „Jungs, auf geht’s!“ – Neues Leben nimmt Anlauf. In Äste, die vertrocknet schienen, schießt neues Leben ein. Das erste Grün von Löwenzahn und Bärlauch bereichert den Salat.

Es treibt uns aus dem Haus, verändert Gedanken und Gefühle. Was jetzt in der Natur geschieht, empfinde ich als Hilfe, um etwas zu erstehen, was mein Verstand nicht fassen kann: Auferstehung ist möglich. Denken kann ich das nicht – aber spüren und ahnen.

In mir wächst Hoffnung auf das, was werden kann, obwohl im Moment vieles dagegen spricht. Wenn alles vorbei ist, wenn Corona sich irgendwann verabschiedet, dann wird das Leben wieder aufbrechen. Mein Glaube ist zart und verletzlich, aber der Frühlingsgarten bietet viel Anschauungsunterricht von dem, was sein kann. Und die Vögel singen ihre Lieder dazu.

Halleluja.