Pastor Böhnke aus Ostercappeln hat sich etwas Pfiffiges einfallen lassen: Er stellte sich, ausgerüstet mit 2 Stühlen und einem Campingtisch vor den örtlichen Supermarkt – mit allen gebotenen Vorsichtsmaßnahmen, wie er sagt.
Die Menschen waren dankbar und haben sich gefreut, dass er da war, dass Kirche in diesen Zeiten „Flagge zeigt“. Eine Kassiererin kam raus zum Pastor und sagte, dass allein seine Anwesenheit schön sei, da sie sich mittlerweile so manches anhören müssten von den Kunden. Die Dame aus der Bäckerei hat ihn mit Keksen, Kaffee und Brötchen versorgt. Mit vielen Menschen aus dem Ort ist er ins Gespräch gekommen. Sie haben über den Turmbau von Babel diskutiert, über die Weltsituation im Allgemeinen, über die Probleme, die Eltern mit ihren Kindern haben (oder umgekehrt) – und auch über viel Schönes.
Der Pastor hat aus der Gemeinde erfahren, was er vorher noch nicht wusste. Auch die LokalPresse war da, erfreut über diese originelle Aktion und auch dankbar, dass es etwas zu berichten gibt. Wenn die Menschen in diesen Wochen nicht in die Kirche kommen können, dann geht Kirche eben zu den Menschen. Da gehört sie hin.
Danke, lieber Herr Pastor Böhnke für diese wunderbare Idee, die auf der Seite der Landeskirche Hannovers veröffentlicht wurde. Ich weiß nicht, ob ich bis Ostern genug Mut entwickeln kann, mich vor den Penny-Markt in Rehren zu stellen, aber dieses Bild von Kirche trage ich seit langem im Herzen: Den Menschen nahe sein, da, wo sie sind, bei dem, was sie bewegt, bei dem, was sie zu schultern haben. Den Menschen nahe sein in den Alltagen des Lebens, über Glauben und Zweifel sprechen, über Pläne und Wirklichkeit – und aufmerksam zuhören, was sie zu erzählen haben, was sie zwischen den Worten sagen möchten.