Ein treuer Kundenstamm schließt sich zusammen, um einen kleinen Laden in der Stadt zu unterstützen, einen Laden, der ein Ort für gute Gespräche und Begegnungen ist, an dem Menschlichkeit groß geschrieben wird. Das ist kein Scherz zum April, keine Utopie, sondern Wirklichkeit.
Große Museen bieten virtuelle Touren durch ihre Ausstellungen an. Zwischen Rehren und Bad Eilsen können Autofahrer ohne Staus die A 2 befahren. Musiker spielen die „Ode an die Freude“ – jeder aus seinem Wohnzimmer, verbunden via Internet auf einem großen Bildschirm, und lassen uns daran teilhaben.
Das sind gute Nachrichten inmitten der bedrückenden. Die Seele freut sich daran. Der Zukunftsforscher Matthias Horx ist davon überzeugt, dass Corona die Welt und ihre Menschen verändern wird. Das entspricht dem Bauchgefühl, von dem mir viele Bekannte in diesen Wochen erzählen. Wir werden so etwas wie Demut neu entdecken, den Wunsch, die Welt lebenswerter und menschlicher zu machen. Wir werden Qualität mehr schätzen lernen als Quantität.
In allem, was gerade an ihnen rüttelt und schüttelt, fragen Menschen nach dem, was wesentlich ist und worauf sie getrost verzichten können. Sie fragen nach dem, was dem Leben und ihren Beziehungen gut tut – und was die Welt im Innersten zusammenhält. Pille-Palle-Probleme bleiben außen vor.
Ich habe Frauen kennengelernt, die viel durchgemacht haben in ihren 70, 80 Jahren. Bei allem, was war, haben sie sich Glauben, Liebe und Hoffnung bewahrt – und einen Glanz in ihren Augen und Herzen. Sie verstehen es, aus dem etwas zu machen, was ihnen der Tag an Zutaten zur Verfügung stellt. Sie machen mir Mut.