Es ist erstaunlich, was ein Lied auslösen kann.
Im Radio höre ich die Gruppe Silbermond. Es geht um ein Leben mit leichtem Gepäck,
um Ballast abwerfen, weil vieles gar nicht wichtig ist, was wir so wichtig nehmen.
In den Wochen vor dem Weihnachtsfest laufen viele auf Hochtouren.
Karten schreiben, mit kleinen Aufmerksamkeiten Freude bereiten, Kekse backen,
vorkochen, Gardinen waschen, Gästezimmer herrichten, Lebensmittel einkaufen,
dekorieren, Festmenüs planen, Tischwäsche zur Mangel bringen, Mistelzweige
aufhängen, den Keller aufräumen, Pakete rechtzeitig bei der Post abgeben,
beim Wochenmarkt eine Ente bestellen, alle anrufen,
bei denen ich mich lange nicht gemeldet habe, noch schnell alles erledigen,
was ich nicht mit ins neue Jahr nehmen möchte …
Uff. Wir packen uns viel auf zum Weihnachtsfest.
Von wegen „es reist sich besser mit leichtem Gepäck“.
Wunsch und Wirklichkeit klaffen derzeit weit auseinander.
Warum legen wir die Latte mit den Erwartungen an uns selbst immer so hoch?
Ist all das Gute, das wir mit Weihnachten verbinden, nur in vier Wochen im
Dezember möglich?
Oder bereiten Karten, die im Februar geschrieben werden, genauso viel Freude
wie die im Dezember geschriebenen?
Mein Mann sagt: „Halt den Ball flach,
überfrachte diese Zeit nicht mit irgendwelchen Wunschvorstellungen“.
Recht hat er!
Wenn Gott Mensch wird, dann nicht, um uns wer weiß was aufzupacken,
sondern um uns zu erleichtern und zu befreien.