16. März 2020 – Die Welt ins Gebet nehmen

Papst Franziskus verlässt den Vatikan und geht durch die Straßen von Rom. Die Straßen sind leer. Das Land ist erschüttert. So viele Infizierte! So viele Tote! Er besucht zwei Kirchen, um zu beten. Er drückt seine Nähe aus zu den vielen Menschen, die leiden, die Angst haben vor dem Virus, die gestorben sind.

In der Kirche San Marcelli al Corso betet er vor einem alten Kruzifix. Das wurde 1522 durch die Straßen Roms getragen, als die Pest wütete. Die Menschen beteten um ein Ende der Epidemie.

Franziskus betet für die Opfer des Corona-Virus, für ihre Familien und Freunde, dass sie Trost finden mögen und Kraft für die nächsten Schritte. Er betet um Heilung der Kranken, für das Ende der Pandemie, für alle, die pflegen, begleiten, trösten, sich kümmern, Nächstenliebe üben, forschen, dafür sorgen, dass alles weiterläuft….

Ich gehe durch die Nachbarschaft, denke an die Menschen, die hier wohnen, überlege, was sie jetzt am meisten vermissen, wo Not ist und Hilfe gebraucht wird. Wie Franziskus möchte ich die Welt ins Gebet nehmen. Am Abend eine Kerze aufstellen auf der Fensterbank. Beten für die, die mir besonders nahe sind, für Wissenschaftler, dass es ihnen so schnell wie möglich gelingt, wirksame Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln. Für die Helden des Alltags, in den Supermärkten, bei Feuerwehr und Polizei, in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Und ich bete für uns alle, dass wir unser Herz entdecken, die soziale Ader – und dass uns vieles einfällt, um Menschen nahe zu sein.