Bis vor kurzem war mir das Wort gänzlich unbekannt. „Shutdown“ – herunterfahren. Heute spüre ich, was es bedeutet. Die Landeskirche Hannovers empfiehlt, bis zum 19. April keine Gottesdienste mehr zu feiern. Ist das ernst gemeint? Wir können doch das Osterfest nicht ausfallen lassen!
Der Niedersächsische LandFrauenverband rät mit Dringlichkeit, alle Veranstaltungen bis auf weiteres abzusagen. Das GOP Bad Oeynhausen benachrichtigt per Mail, dass die geplante Abendvorstellung ausfällt. Wir wollten sie mit der Familie genießen, hatten uns lange darauf gefreut. Bis mindestens Anfang Mai ist der gut gefüllte Terminkalender von einem Tag zum anderen leer. Ein seltsames Gefühl.
Abgesagt! Ein Richtfest, das gemeinsame Kaffeetrinken anlässlich einer Beerdigung, ein Abend mit Donna Leon bei der Litcologne, die Erinnerungsfeier im Hospizverein, Treffen mit Freunden…… Abgesagt! Die Fußball-Europameisterschaft, womöglich die Olympischen Spiele in Tokio, Urlaubsreisen, Flüge…. Shutdown.
Eine mir unbekannte Autorin schreibt diesen Text, der bestimmt zum weitergeben gedacht ist:
Nicht alles ist abgesagt. Sonne ist nicht abgesagt. Frühling ist nicht abgesagt. Beziehungen sind nicht abgesagt. Liebe ist nicht abgesagt. Lesen ist nicht abgesagt. Zuwendung ist nicht abgesagt. Musik ist nicht abgesagt. Freundlichkeit ist nicht abgesagt. Gespräche sind nicht abgesagt. Hoffnung ist nicht abgesagt. Beten ist nicht abgesagt.
Ich füge hinzu: eine Fastenkur ist nicht abgesagt, das tägliche Gymnastik-Programm ist nicht abgesagt. Das Genießen von guten Filmen ist nicht abgesagt. Ausgiebige Spaziergänge sind nicht abgesagt. „Ecken sauber machen“ und Entrümpeln ist nicht abgesagt……….