Vorbildlich

Wir kennen ihn als den „Barmherzigen Samariter“. Er ist ein Mann, der wahrnimmt, was ist und tut, was zu tun ist. Er kümmert sich um einen Menschen, der Hilfe braucht. Er versorgt ihn, nimmt ihn mit in ein Gasthaus und bittet den Wirt, ihn solange zu beherbergen, bis er wieder bei Kräften ist. Dafür lässt er sogar etwas Geld da. Und dann zieht er weiter. Er hat Beruf, Familie, Verpflichtungen. (Lukasevangelium 10, 25-36)

Wer eine „Kümmerer-Mentalität“ hat, mit einem hohen Maß an Empathie ausgestattet ist, der tut sich mit dem Weiterziehen schwer, der meint, er müsse „dranbleiben“, es sei nie genug, was er gibt.

Es gibt immer mehr zu tun, als ein Mensch leisten kann. Die Aufgaben sind stets größer als die Kräfte, die wir zur Verfügung haben. Das weiß jede Mutter, jeder Sozialarbeiter, jeder Arzt und Seelsorger. Viele Menschen sind überfordert und leiden unter dem Druck, den sie in Kopf und Magen spüren.

Franklin D. Roosevelt hat gesagt: „Tu, wo du bist, das, was du kannst, mit dem, was du hast.“ Dieser Satz entlastet. Das Kleine, was uns möglich ist, tun. Wir können nicht auf alles reagieren, wir können nicht alle Erwartungen erfüllen, alles Leid mittragen, omnipräsent sein. Wir sind Menschen mit Grenzen und Müdigkeit.

Lasst uns mit Liebe wahrnehmen, was ist und fröhlich anpacken, was in unseren Kräften steht. Hier und jetzt. Wir nutzen die Chance des Augenblicks – und dann ist es gut! Der Mann aus Samarien zeigt uns das in vorbildlicher Weise.