Wochenmarkt in Bückeburg. Mit zwei gut gefüllten Taschen und einem Schirm stehe ich am Stand meines Lieblings-Obstbauern und lasse mir den kleinen „Vornhäger“ abwiegen. Es regnet in Strömen! Ist ja klar, das Wetter bestimmt an diesem Vormittag die Markt-Gespräche.
Ein sympathischer Mann steht neben mir – mit 2 Meter Abstand und Maske. Er ordert die Äpfel seiner Wahl und sagt ohne Vorankündigung einen goldenen Satz: „Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freuen würde, regnet es auch!“ Karl Valentin, dem Münchener Original, war diese Weisheit seinerzeit über die Lippen gekommen.
Die Stimmung wandelt sich. Wir lachen und erklären den Regen zum Freund! Was soll’s! Wir können ihn nicht abstellen. Alles Mäkeln, Motzen und Trübsal blasen ändert nichts. Manches musst du einfach hinnehmen, wie es ist. Was wir verändern können, ist unsere Einstellung zu dem, was ist. Unser inneres Wetter sozusagen. Das bietet eine Menge Spielraum.
Mit nunmehr drei gut gefüllten Taschen und einem Regenschirm war ich etwas gehandicapt. Schade! Mit dem Stimmungsaufheller am Obststand hätte ich gerne einen Kaffee getrunken und geplaudert – 50 m vom Bäcker entfernt.