6. Dezember, Nikolaustag
Ein Ire starb völig unerwartet und stand dann in einer Reihe mit vielen Menschen vor Petrus am Himmelstor. Er bekam genau mit, wie jemand gelebt hatte, was jemand vorzuweisen hatte. Petrus schlug in seinem dicken Buch nach und sagte zu dem Ersten: „Hier steht: Ich hatte Hunger und du hast mir zu essen gegeben, regelmäßig hast du gespendet für Brot für die Welt. Gut gemacht, ab in den Himmel.“ Zum Zweiten sagte er: „Ich hatte Durst und du hast mir zu trinken gegeben, gut gemacht!“ – Und zum Dritten sagte er: „Ich war krank und du hast mich besucht, du hast dir viel Mühe gemacht mit den Menschen in deinem Umfeld. Ab in den Himmel!“
Der Ire wurde ganz unruhig. Was hatte er denn vorzuweisen? Dann war er an der Reihe. Petrus blätterte in seinem dicken Buch, schaute ihn an und sagte: „Da steht nicht viel geschrieben, aber etwas Gutes hast auch du getan. Hier steht: Ich war traurig, niedergeschlagen und mutlos – und du bist gekommen und hast mich aufgemuntert durch deine Zuversicht und deine Fröhlichkeit. Ab in den Himmel!“ Und der Ire machte einen Freudensprung durchs Himmelstor.
Das ist eine schöne Gabe, wenn wir jemanden aufheitern können, ihn rausholen können aus seinen Grübeleien, sein Herz erleichtern. Von Mutter Teresa stammt der Satz: „Lass nicht zu, dass du jemandem begegnest, der nach der Begegnung mit dir nicht fröhlicher geworden ist!“
Nikolaus war Bischof in der Stadt Myra, in der heutigen Türkei. Er war für seine Hilfsbereitschaft bekannt. Er schenkte, wo immer er konnte. In ihm leuchtete etwas auf von Gottes Freundlichkeit. Schenken macht reich und glücklich, so hat es der bis heute populäre Heilige erfahren.