Du siehst die Welt wie durch einen Grauschleier. Nicht von heute auf morgen. Eher schleichend. „Was ist los, Mama?“, fragen die Kinder. Ja, was ist los? Da liegt ein Nebel über allem, was ich sehe. Die Ärzte sprechen vom Grauen Star.
Wie gut, dass die Medizin helfen kann. Eine Kunstlinse wird eingesetzt. Am Tag nach der OP wird der Verband abgenommen. Das ist ein Moment, der staunen lässt. Ein Wunder! Du siehst die Welt mit neuen Augen!
Ich frage mich seitdem: Kann es sein, dass die Welt immer noch ganz anders ist, als ich sie sehe, dass die Menschen noch ganz anders sind, als ich sie sehe? Kann es sein, dass Gott ganz anders ist? Unserem Denken und Verstehen eine Ewigkeit voraus. Größer, geheimnisvoller, kraftvoller?
„Du bist ein Gott, der mich sieht“. So steht es in der Bibel. Womöglich sieht Gott uns ganz anders, als wir selbst uns sehen, begegnet uns mit einer Liebe, die Würde gibt, mit Wohlwollen. Das würde uns staunen lassen!!