Dopamine sind nicht zum sparen da – 14.12.

Wind auf dem Bahnsteig, zwei Grad über null, Nieselregen, der Zug hat Verspätung.
Kein Wunder, dass die Füße kalt sind, dass sich Kälte- und Hitzewellen in mir abwechseln
und die Stimme beschlagen ist.
Was wird davon?
Werde ich in diesem Zustand eine Sunde reden können?

Ich gehe zum Pult, sehe vor mir 160 nette Frauen und fange an.
Die Füße werden warm, die Stimme wird kräftig,
ich fühle mich wohl, bin zunehmend locker.
Sind das die so genannten „Glückshormone“,
die dem Körper die Information geben: „Freu dich, alles ist gut,
kannst Deine Beschwerden wieder wegschicken?“

Wenn wir etwas Sinnvolles tun,
wenn wir gelobt werden, mit uns selbst und der Welt im Reinen sind,
tanzen dann womöglich unsere Hormone und jubeln?

In Bhutan gibt es ein Ministerium für Glück und Zufriedenheit,
lese ich im Internet.
Verrückt, denke ich. Ob das stimmt?
Der Staat bemüht sich, Bedingungen zu schaffen, damit seine Menschen zufrieden sind,
fitter, leistungsfähiger und ausgeglichener.

Ich bleibe derweil bei meinen bescheidenen Beobachtungen von Körper, Seele und Geist
und verstehe Julia Engelmann, die bekannte „Poetry-Slammerin“, so:
Lasst uns unser Glückshormon Dopamin nicht sparen,
damit wir später, wenn wir alt werden, nicht an all die Geschichten denken werden,
die wir hätten erzählen können, wenn….!

Der Advent ist die Zeit, in der wir ahnen,
dass wir anders leben können, mit Gott an unserer Seite,
der auch das Dopamin geschaffen hat:
leichter, mutiger, freier und geborgener.