Von einem zum anderen – 17. Dezember

Der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho hat eine wunderschöne Geschichte geschrieben. Sie erzählt vom Schenken und Beschenktwerden. Ich fasse sie kurz zusammen und empfehle Ihnen, sie im Original zu lesen:

Ein Bauer kommt zum Kloster und schenkt dem Pförtner Weintrauben. Der kann sein Glück gar nicht fassen und gibt sie voller Freude weiter an den Abt, von dem er so viel gelernt hat. Der Abt freut sich und denkt bei den Weintrauben gleich an den kranken Bruder, dem die Weintrauben bestimmt wohltun werden. Der kranke Bruder schenkt die Weintrauben weiter an den Koch, der an den Mesner und der wiederum an den Novizen. Und jetzt der krönende Abschluss: Der Novize schenkt sie dem Pförtner.

Alle haben sich gefreut, weil sie beschenkt wurden. Alle haben sich gefreut, dass sie schenken konnten und andere glücklich gemacht haben. Es ist erstaunlich, wieviel Freude ein einziger Teller mit Weintrauben auslösen kann.

Das geht auch mit Schokolade und Wein, mit Balsamico und einem Kino-Gutschein, mit einer originellen Karte oder eine Christrose, die wir jemand vor die Haustür stellen. Das Weitergeben ist wichtig, dieser Kreislauf der Freundlichkeit, des Aneinanderdenkens.

Der Advent ist eine gute Zeit für Überraschungen. Der Advent ist eine gute Zeit, um die Geschichte von Paulo Coelho mit Leben zu füllen.