In diesem Jahr hat mein Mann ein entzückendes russisches Volksmärchen entdeckt. Es heißt: „Das Rübchen“.
Der Großvater möchte im Garten eine Rübe ernten. Er zieht und zieht, schafft es aber nicht. Was tun? Er ruft die Großmutter zur Hilfe. Oma fasst den Opa an, Opa fasst die Rübe an. Sie ziehen und ziehen, schaffen es aber nicht. Und nun? Großmutter ruft die Enkelin. Das Mädchen fasst die Oma an. Die Oma fasst den Opa an. Der Opa fasst die Rübe an. Sie ziehen und ziehen, schaffen es aber nicht. So geht es weiter mit einem Hündchen und einem Kätzchen. Immer wieder das gleiche Spiel: Sie fassen einander an, ziehen und ziehen, schaffen es aber nicht. Das Kätzchen ruft – man höre und staune – das Mäuschen. Das Mäuschen fasst das Kätzchen an. Das Kätzchen fasst das Hündchen an. Das Hündchen fasst das Mädchen an. Das Mädchen fasst die Oma an. Die Oma fasst den Opa an. Der Opa fasst die Rübe an. Sie ziehen und ziehen – und …… haben die Rübe gemeinsam herausgezogen!!
Soweit das Märchen, frei nacherzählt. Das fiel mir vorhin ein, als ich bei der Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ reinschaute. Viele machen mit, um für Menschen zu spenden, die durch die Coronapandemie ganz besonders in Not geraten sind. Das Diakonische Werk, die Caritas, viele Prominente und viele, die gespürt haben: „Ich möchte auch einen Beitrag dazulegen!“, sie ziehen an einem Strang, Hand in Hand. Egal, wie groß oder klein der Beitrag ist, wenn sich viele Menschen beteiligen, dann kommen schnell einige Millionen Euro zusammen, mit denen viel Gutes getan werden kann.
Da bin ich doch gerne dieses kleine Mäuschen, auf das es ankommt, das letztlich den Ausschlag gibt. Ein schönes Gefühl!