12. Dezember 2015
Er hat die Big Band der Bundeswehr ins Leben gerufen: Helmut Schmidt! Orgel und Klavier spielte er meisterhaft, am liebsten Stücke von Johann Sebastian Bach!
Am 10. November ist er gestorben, der kluge, klare, kantige Hamburger, der keine Sabbelei mochte. Das, was er als richtig erkannt hatte, setzte er konsequent um. Er hatte den Mut, für seine Überzeugung einzustehen. Sein Freund Henry Kissinger nannte ihn „Weltgewissen“. Helmut Schmidt war geschätzt mit seiner Meinung und mit seinem unabhängigen Geist.
Zur Trauerfeier im Hamburger Michel hat er sich sein Lieblingslied gewünscht: „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius.
Am Ende eines Lebens wird besonders der dritte Vers wichtig: „Seht ihr den Mond dort stehen, er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.“
Helmut Schmidt war pragmatisch, wusste, dass seine Entscheidungen nie der optimale Weg waren, aber der derzeit gangbare. Er wusste, dass Menschen immer hinter der Vollkommenheit zurückbleiben. „Und ist doch rund und schön“, heißt es im Lied. Das tröstet.
Mit diesem Vers können wir weise werden.
Es gibt mehr Dinge zwischen Himel und Erde, als wir uns träumen lassen.
Es war ein bewegender Abschied von einem ganz besonderen Menschen. Am Ende des Jahres denken wir zurück an alle, die wir vermissen.