Dona nobis pacem

Die Sonne strahlt. Gleichzeitig begegnen wir dunklen Geschichten der Menschheit. Hannover wurde im Zweiten Weltkrieg zu fast 90 % zerstört. Ein Relief im Neuen Rathaus zeigt jene bedrückende Wirklichkeit. Erstaunlich schnell wurde die Stadt wieder aufgebaut. Die zerbombte Aegidienkirche ließ man als Ruine stehen, als solle sie sagen: Vergesst niemals, was Krieg anrichtet! Es gibt nur Verlierer und Opfer, Lebensräume werden zerstört, mühsam Aufgebautes liegt in Schutt und Asche, Menschen verlieren Mut und Halt…..Lasst uns immer wieder an die denken, die alles verloren haben.

Hannover ist Partnerstadt von Hiroshima. Dort wurde am 6. August 1945, kurz vor Kriegsende, eine Atombombe abgeworfen. Unfassbar, was da geschehen ist!! Es macht Angst, du kannst heulen und wütend sein, dass heute, am 6. August 2022, mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht wird, die in der Lage sind, unsere Erde auszulöschen. So kluge Menschen – und so viel Dummheit! Eine Glocke aus Hiroshima wird heute in der Aegidienkirche für den Frieden läuten. Dona nobis pacem.

Es gibt eine berührende Geschichte aus Hiroshima. Das Mädchen Sadako war zwei Jahre alt, als die Bombe fiel. 10 Jahre später erkrankte Sadako an Leukämie. Sie hörte von der alten japanischen Legende: „Wer 1000 Origami-Kraniche faltet, hat einen Wunsch frei.“

Sadako faltete mit großem Eifer – verbunden mit dem Wunsch wieder gesund zu werden. Irgendwann änderte sie ihren Wunsch: Frieden möge sein – für alle Menschen, überall auf der Welt. Nach 644 Kranichen, verlor Sadako den Kampf gegen den Krebs. Aber die Geschichte mit den Kranichen lebt weiter. Da ist dieser eine große Wunsch: Frieden möge sein. Dona nobis pacem.

Lichtfenster

Täglich sterben Hunderte Menschen an den Folgen des Corona-Virus. Jeden Tag infizieren sich Tausende Menschen neu.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte eine berührende Idee: Er lädt ein, täglich ab 16.30 Uhr ein Licht ins Fenster zu stellen, als Symbol für ein gemeinsames Gedenken in unserem Land.

In seinem Aufruf schreibt er: „Wir stellen ein Licht ins Fenster. Ein Licht der Trauer, der Anteilnahme, ein Licht des Mitgefühls … Wir stellen ein Licht ins Fenster, weil wir wissen: Überall in unserem Land leiden Menschen … Deutschland stellt ein Licht ins Fenster, weil jedes „Lichtfenster“ uns miteinander verbindet … Unser Licht spendet Wärme. Unser Licht zeigt Mitgefühl in der dunklen Zeit … Stellen wir also ein Licht ins Fenster und geben wir acht aufeinander.“